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Technologie-Scouting: Technologische Entwicklungen frühzeitig identifizieren

In einer zunehmend digitalen und innovativen Welt ist es für Unternehmen entscheidend, den Überblick über aktuelle technologische Entwicklungen zu behalten. Der Begriff „Technologie-Scouting“ bezeichnet dabei den systematischen Ansatz, technologische Trends und Innovationen zu erkennen, zu bewerten und für die eigene Organisation nutzbar zu machen. Gerade in Zeiten, in denen Technologien wie künstliche Intelligenz, Internet der Dinge (IoT) oder Blockchain rasante Fortschritte machen, wird Technologie-Scouting zu einem unverzichtbaren Werkzeug. Wir zeigen, wie Unternehmen einen effektiven Scouting-Prozess implementieren können.

Technologie-Scouting

Technologie-Scouting ist ein strategischer Prozess, bei dem man gezielt neue technologische Trends, Innovationen und mögliche Geschäftsanwendungen sucht und bewertet. Dabei geht es nicht nur um die Identifikation neuer Technologien, sondern auch darum, deren Relevanz für das eigene Unternehmen oder die eigene Branche einzuschätzen. 

Technologie-Scouting verfolgt mehrere zentrale Ziele, die je nach Branche und Unternehmensausrichtung variieren können. Die wichtigsten Ziele sind:

Wettbewerbsvorteile sichern: Durch die Identifikation und Implementierung von neuen Technologien können Unternehmen ihre Position im Markt stärken und sich einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschaffen.

Innovationspotenzial steigern: Technologie-Scouting ermöglicht es, technologische Innovationen frühzeitig zu erkennen und in die eigene Produktentwicklung zu integrieren, was zu einem gesteigerten Innovationspotenzial führt.

Effiziente Ressourcennutzung: Der gezielte Einsatz neuer Technologien kann dabei helfen, Prozesse zu optimieren, Ressourcen zu sparen und Kosten zu senken.

Risiken frühzeitig erkennen: Technologie-Scouting bietet auch die Möglichkeit, disruptive Entwicklungen und Technologien frühzeitig zu identifizieren, um rechtzeitig Strategien zur Anpassung oder Risikominimierung zu entwickeln.

Der Technologie-Scouting-Prozess im Detail

Zu Beginn des Technologie-Scoutings steht die klare Definition der Ziele. Was will das Unternehmen durch den Scouting-Prozess erreichen? Ist das Ziel, bestimmte Technologien zu identifizieren, die die Produktentwicklung fördern? Oder geht es um das Aufdecken neuer Geschäftsmodelle? Der Fokus kann auch branchenspezifisch sein, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz, IoT oder Energieeffizienz. Eine klare Zieldefinition ist wichtig, um die Suche gezielt und effizient zu gestalten.

Ein wesentlicher Bestandteil des Scoutings ist zudem die Wahl der Informationsquellen und Netzwerke. Dazu gehören Fachzeitschriften, wissenschaftliche Publikationen, Patentanmeldungen, Messen und Konferenzen, aber auch Kontakte zu Universitäten, Forschungsinstituten oder Technologiepartnern. Der Aufbau eines umfassenden Netzwerks aus internen und externen Experten sowie strategischen Partnerschaften kann das Scouting erheblich bereichern.

Die Identifikation relevanter Technologien erfordert oft den Einsatz spezifischer Analysetools. Mithilfe von Data-Mining-Techniken oder durch den Einsatz künstlicher Intelligenz lassen sich relevante Informationen schneller und gezielter filtern. Ziel dieser Phase ist es, Technologien zu identifizieren, die potenziell für das Unternehmen von Bedeutung sind, und diese in einem ersten Schritt auf Relevanz und Machbarkeit hin zu prüfen.

Sobald potenzielle Technologien identifiziert wurden, geht es an die Bewertung. Hier wird geprüft, welche Technologien strategisch am besten zum Unternehmen passen und ob eine Implementierung sinnvoll ist. Kriterien für die Bewertung können Kosten, Ressourcenaufwand, Marktpotenzial oder Kompatibilität mit bestehenden Systemen sein. Eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) ist eine beliebte Methode zur strukturierten Bewertung.

Danach folgen Implementierung und Integration. In dieser Phase wird entschieden, welche Technologien in die Geschäftsprozesse integriert werden sollen. Eine Möglichkeit sind Pilotprojekte, in denen sich die Technologien in einem kleineren Rahmen testen lassen, bevor eine Skalierung erfolgt. Die Integration sollte man stets von einem Change-Management-Prozess begleiten lassen, um die Akzeptanz innerhalb des Unternehmens zu erhöhen und Mitarbeiter zu schulen.

Technologie-Scouting ist ein kontinuierlicher Prozess. Einmal implementierte Technologien sollten stets auf ihre Effektivität hin überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Dies kann durch regelmäßige Technologie-Roadmaps geschehen, die sicherstellen, dass das Unternehmen im Einklang mit den neuesten Entwicklungen bleibt.

Methoden 

Technologie-Scouting lässt sich durch verschiedene Methoden und Werkzeuge unterstützen. Hier sind einige der wichtigsten Methoden:

Patentanalysen: Die Analyse von Patenten kann wertvolle Hinweise auf technologische Innovationen und zukünftige Entwicklungen geben. Durch das Beobachten von Patentanmeldungen lassen sich aufkommende Trends in der eigenen Branche identifizieren.

Technologie-Radar: Ein Technologie-Radar ist ein visuelles Werkzeug, das die Relevanz und den Reifegrad bestimmter Technologien anzeigt. Er unterstützt dabei, die eigenen Technologieinvestitionen zu priorisieren und hilft bei der Identifikation von Technologien, die sich noch in einem frühen Stadium befinden, aber ein großes Potenzial bieten.

Crowdsourcing und Open Innovation: Durch die Einbindung von externen Quellen, wie zum Beispiel Start-ups, Universitäten oder Forschungseinrichtungen, können Unternehmen auf externe Expertise zugreifen und innovative Lösungen fördern, die intern möglicherweise nicht entwickelt worden wären.

Scouting-Datenbanken: Spezialisierte Datenbanken bieten Zugriff auf eine Vielzahl von Technologien, Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Publikationen. Diese Datenbanken ermöglichen einen gezielten und strukturierten Zugriff auf technologische Informationen. 

Geschrieben von

Samuel Altersberger ist Redakteur beim UnternehmerJournal. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.

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