Kay Dollt hat eigentlich Optiker gelernt – er hatte also in seiner vorherigen Karriere nicht viel mit dem Programmieren von Apps zu tun. Als er jedoch eine App für die Optikbranche entwarf, entdeckte er seine Leidenschaft für die Entwicklung und Umsetzung von App-Konzepten. Seitdem hat sich Kay Dollt darauf fokussiert, die Ideen anderer Menschen in effiziente Apps umzusetzen und zu vermarkten. Schon seit über fünf Jahren findet der Inhaber von Jamit Labs mit seinem Team die besten Lösungen für die App-Visionen seiner Kunden und gibt uns heute exklusive Einblicke in das Business.
Kay Dollt von Jamit Labs bei uns im Interview!
Kay Dollt, herzlich willkommen im UnternehmerJournal. Vor einigen Jahren gab es einen regelrechten App-Boom – seitdem gibt es für fast alles eine passende App. Gibt es dennoch genug innovative Ideen, die noch nicht auf dem Markt vertreten sind?
Als die ersten Smartphones alltagstauglich wurden, hatten diese kaum Leistung. Mittlerweile haben Smartphones jedoch ordentliche Prozessoren, wie sie auch in Rechnern eingesetzt werden – das bietet auch der App-Branche jede Menge neue Möglichkeiten.
Die Apps, die wir entwickeln, sind nicht immer für Endnutzer designed, sondern häufig auch als Helfer für firmeninterne Abläufe gedacht. Letztendlich geht es unseren Kunden um Gewinnmaximierung. Das können sie entweder erreichen, indem sie ihren Umsatz steigern oder die Kosten minimieren. Wir helfen unseren Kunden dabei, durch effiziente Apps Prozesse zu optimieren und somit Budgets freizusetzen und Kosten einzusparen.
Sollten sich also mehr Unternehmen mit dem Thema beschäftigen?
Unternehmen stechen schon lange nicht mehr aus der Masse hervor, weil sie eine App haben. Diese Zeiten sind vorbei – und das ist auch gut so: Zu Beginn wurden nämlich jede Menge schlechte Apps entwickelt, die den Nutzern gar keinen Mehrwert geboten haben. Dabei ist eine App immer erst dann relevant, wenn sie der Zielgruppe einen Mehrwert bietet.
Viele denken, dass ihr Unternehmen zu klein ist und sie daher nicht in der Lage sind, eine App zu entwickeln, die täglich von der Zielgruppe genutzt werden kann. Das sollte jedoch erst gar nicht das Ziel sein – die Brand Awareness wird auch dann gesteigert, wenn die App nicht jeden Tag verwendet wird. Mein Lieblingsbeispiel ist hier die App der Deutschen Bahn: Obwohl ich nur zwei mal im Jahr Bahn fahre, habe ich die App dauerhaft installiert und sehe dadurch regelmäßig das Markenlogo.
Das macht eine erfolgreiche App aus
Klingt nach einem netten Effekt, aber was macht eine erfolgreiche App denn wirklich aus?
Ich muss mit meiner App ein bestimmtes Problem lösen können und sie so aufbauen, dass sie benutzerfreundlich ist. Die Usability ist heutzutage besonders wichtig, weil es schon so viele Apps gibt. Konkurrieren mehrere Apps miteinander, gewinnt meistens die App, die in ihrer Benutzung am einfachsten ist und am meisten Spaß macht.
„Ich muss mit meiner App ein bestimmtes Problem lösen können und sie so aufbauen, dass sie benutzerfreundlich ist!“
Wollen Ihre Kunden eher eine App passend zu ihren Produkten entwickeln oder möchten sie die App selbst als Produkt verkaufen?
Wir können in beiden Fällen helfen. Wir haben einige Kunden, die wirklich eine App als Hauptprodukt vermarkten wollen. Manche Kunden verkaufen jedoch die Apps als Begleiter zu ihrem eigentlichen Produkt, das ist zum Beispiel bei Hardware-Entwicklern oft der Fall.
Unsere Kunden sind in der Regel mittelständische Unternehmen und Konzerne. Das liegt auch an den Budgets, die solche Projekte in Anspruch nehmen. Bei uns gehen die Projekte so ab 50.000 Euro los – das heißt kleinen Start-ups helfen wir eher selten. Bei jungen Unternehmen leisten wir eher konzeptionelle Unterstützung, wenn sie unsere Beratung in Anspruch nehmen.
So läuft die Zusammenarbeit mit Kay Dollt und Jamit Labs ab
Wie genau gehen Sie mit Ihren Kunden vor? Wie lange dauert es, eine App zu entwickeln?
Generell kann ich sagen: Je ausgereifter die Konzeption der App im Vorfeld ist, desto schneller geht die Entwicklung. Wenn noch nicht ganz klar ist, ob eine Idee überhaupt erfolgreich am Markt agieren kann, arbeiten wir zunächst mit einem Proof of Concept. Das bedeutet, wir versuchen möglichst schnell an den Markt zu gehen, um ein erstes Feedback von den Akteuren zu erhalten.
Dazu muss zunächst definiert werden, wer die Zielgruppen sind und welche Probleme wir für diese lösen möchten. Danach ist es sinnvoll, Interviews mit der Zielgruppe zu führen, in denen die Idee vorgestellt und erklärt wird. Dann geht’s in die eigentliche Entwicklung – das dauert meistens ein paar Wochen. Im Optimalfall ist die App schon nach zwei Wochen so weit entwickelt, dass sie den ersten Testern vorgezeigt werden kann.
Bei uns dauert es, von der allerersten App-Idee bis zum fertigen Produkt, mindestens zwei bis drei Monate. Natürlich können manche Projekte auch wesentlich länger dauern. Im Optimalfall wird das erste Konzept direkt von den Usern angenommen und generiert somit auch schnell Einnahmen. Dann können die Nutzer Wünsche nach neuen Features äußern und die App kann daran angepasst werden.
Die Konzeption der Apps
Wie sind Sie firmenintern aufgestellt? Haben Sie ein Team aus Programmierern, das sich um die Entwicklung der einzelnen Apps kümmert?
Wir sind mittlerweile über 40 Leute in unserem Team. Wir haben eine eigene Abteilung, die sich um die Konzeptionen der Apps kümmert und wir haben Entwickler, die diese Konzeptionen umsetzen. Uns ist es aktuell noch sehr wichtig, dass wir möglichst viele Leute vor Ort haben, um effizient arbeiten zu können. Wir haben jedoch auch einen Nearshoring-Partner, mit dessen Hilfe wir Spitzen noch besser skalieren können.
Ein Projekt wird bei uns meistens von drei bis fünf Leuten betreut. Grundsätzlich ist immer ein App-Entwickler, ein Designer und ein Projektleiter mit dabei. Ich würde sagen, dass wir mittlerweile zu den größten Agenturen unserer Branche gehören, die sich auf Apps fokussiert haben. Natürlich gibt es auch größere Player – bei diesen stellt die App-Entwicklung jedoch meistens nur einen Teilbereich dar.
Ich gehe davon aus, dass die Entwicklung im Nearshoring-Bereich in den nächsten Jahren immer spannender wird. Die Welt wird immer mehr zum Dorf. Deshalb ist es uns besonders wichtig, für möglichst viele Branchen schon mal gearbeitet zu haben. Ich habe daher auch Mitarbeiter gesucht, die zwar grundsätzlich programmieren können, aber auch kommunikativ stark aufgestellt sind. Auf diese Weise sind wir, was unsere Arbeitsbereiche in der Zukunft angeht, sehr flexibel: Je nachdem, was unsere Kunden zukünftig benötigen, können wir uns mehr auf die Konzeption oder das Consulting fokussieren.
Bei Jamit Labs erwartet Interessierte Unterstützung bei der aktiven Vermarktung
Haben Sie auch eine interne App, die Sie als Team im Arbeitsalltag benutzen?
Wir entwickeln immer wieder mal kleine Tools, die uns den Alltag erleichtern. Bisher wurde allerdings keins davon veröffentlicht. Das liegt daran, dass wir eine andere Art von Support und Vertrieb haben müssten, um unsere eigenen Apps erfolgreich vermarkten zu können. Wir sind auf den Agenturvertrieb und nicht auf den Produktvertrieb spezialisiert. Die Vermarktung von eigenen Apps ist auch nicht unser Ziel – sollten wir uns jemals dazu entscheiden, werden wir diesen Bereich ausgliedern und dafür eine eigene Firma gründen.
„Grundsätzlich sollte eine Firma ihre App auf allen Kanälen verbreiten, die sie besitzt!“
Sie helfen Ihren Kunden aber auch aktiv bei der Vermarktung. Was muss bei dem Vertrieb von Apps besonders beachtet werden?
Das kommt ganz auf die Branche an, in der sich der Kunde aufhält. Generell lassen sich Apps genau so vermarkten, wie jedes andere Onlineprodukt auch. Wir nutzen beispielsweise ganz klassisch Social-Ads, aber auch Crowdfunding. Bei letzterem geht es jedoch nicht darum, Geld für die Kampagnen einzusammeln, sondern die Zielgruppe auf die neue App aufmerksam zu machen. Darüber hinaus veröffentlichen wir auch diverse Newsletter vor dem Release der Apps. Ziel der Marketingkampagnen ist es, vor allem in der Anfangszeit, möglichst schnell viele Downloads zu generieren, damit die Apps es in die Charts der Stores schaffen.
Grundsätzlich sollte eine Firma ihre App auf allen Kanälen verbreiten, die sie besitzt – egal ob Broschüren, E-Mails oder Social Media. Welcher Kanal besonders gut funktioniert, das hängt von der jeweiligen Zielgruppe ab. Manche unserer Kunden informieren beispielsweise ihre Kunden auch in ihren Schulungen über die geplante App.
Kay Dollt über die zahlreichen erfolgreichen Projekte
In der Geschichte Ihrer Firma haben Sie schon einige interessante Projekte verwirklicht. An welche Apps erinnern Sie sich gern zurück?
Einer unserer Kunden, ein großer Energiedienstleister, hat mit unserer Hilfe eine App gebaut, die Elektrofahrzeuge simuliert – die „mobility+“ App. Während dem Fahren misst diese App deine Geschwindigkeit und die Strecke, die du zurücklegst. Anschließend berechnet sie, wie sich ausgewählte Elektrofahrzeuge auf derselben Strecke verhalten hätten, zum Beispiel die neuesten Tesla-Modelle. Unser Partner wollte damit seiner Kundschaft die Angst vor Elektrofahrzeugen nehmen und ihnen beweisen, dass sie die meisten Strecken in ihrem Alltag auch problemlos mit einem Elektroauto bewältigen können.
Diese App optimieren wir schon seit drei Jahren immer weiter. Mittlerweile werden über die App auch E-Ladestationen und deren Belegung angezeigt. Sogar der ganze Abrechnungsvorgang kann über die App abgewickelt werden. Auf diese Weise konnte unser Kunde den kompletten Markt erschließen und ist inzwischen sogar deutschlandweiter Marktführer, wenn es um Apps in der Elektro-Automobilbranche geht.
Mit einer guten Konzeption den Markt einnehmen
Und vermutlich jetzt auch mit sattem Vorsprung…
Kann man so sagen: Der Kunde ist sehr geschickt vorgegangen: Er hat einen kompletten Markt, der zu dem Zeitpunkt langsam begann zu wachsen, für sich eingenommen. Zunächst hat er den Menschen mit der Simulations-App die Ängste genommen und ihnen gezeigt, dass ein Umstieg auf Elektrofahrzeuge im Alltag sinnvoll sein kann. So konnte er langsam die Bekanntheit des Produktes steigern und den Markt durchdringen. Aktuell besitzt dieser Partner knapp 20 Prozent Marktanteil – das entspricht circa 30.000 Daily active Usern – und ist damit der größte Anbieter am deutschen Markt.
Darüber hinaus haben wir beispielsweise auch die „Galileo“ App für Pro7 optimiert. Dort gab es auch noch einige kleine Stellschrauben, die wir verbessert haben. Ich denke, es gibt in jedem Business Bereiche, die man mit einer passenden Konzeption optimieren kann.
Das wünscht sich Kay Dollt für Jamit Labs in der Zukunft
Was genau haben Sie sich denn zum Ziel gemacht? Was ist Ihre Vision?
Uns bei Jamit Labs ist es besonders wichtig, dass sich die Kunden durch unsere Hilfe weiterentwickeln. Da wir hauptsächlich Mittelständler und Konzerne betreuen, sind die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, nicht die Geldgeber, sondern die Budgetverwalter. Da ist es enorm wichtig, auf Augenhöhe zu agieren und den Leuten klarzumachen, dass wir ihre Sorgen ernst nehmen. Wir möchten, dass unsere Kunden durch uns einen besseren Job machen.
Unsere Vision ist es, mit Jamit Labs DER kompetente Partner für hochwertige Lösungen mit mobilem Fokus in Deutschland werden. Wir führen unsere Partner mit durchdachten und individuellen Produkten zum gewünschten Erfolg. Unsere Mission ist dabei, Menschen sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Dabei konzipieren wir kreativ, kompetent und zuverlässig, hochwertige und mobile Lösungen – passend zu den Herausforderungen unserer Kunden.
„Wir möchten DER kompetente Partner für hochwertige Lösungen mit mobilem Fokus in Deutschland werden!“
Deshalb lohnt es sich, mit einem Experten wie Kay Dollt zusammenzuarbeiten
Wenn ich eine App programmieren möchte, muss ich mich zwischen einer Vielzahl von Anbietern entscheiden. Wie sieht der Markt generell aus? Was spricht dafür, sich an Ihre Agentur zu wenden?
Es ist sehr wichtig, sich einen Partner zu suchen, der auch mal kontra gibt und offen spricht, wenn ein Konzept nicht rund ist. In der Regel haben die Unternehmen, die auf uns zukommen, Ideen im Kopf, die nicht ganz stimmig und daher noch nicht umsetzbar sind. Viele haben beispielsweise gute Ansätze, die aber nicht zur Zielgruppe passen. Wenn ein Anbieter nur stumpf umsetzt, was der Kunde möchte, ist es unwahrscheinlich, dass es ein erfolgreiches Produkt wird. Man muss wirklich kritisch an das Konzept herangehen.
Eine Agentur sollte zudem nicht zu günstig sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Resultat nicht kontrollierbar ist, weil in gewissen Bereichen unprofessionell gearbeitet wurde. Beim Programmieren der Apps kann man beispielsweise einen schlechten Code bauen. Das Produkt sieht dann zwar nach außen hin vernünftig aus und funktioniert auch, ist jedoch für zukünftige Optimierungen völlig ungeeignet. Das heißt: Ich habe zwar ein Produkt, das angenommen wird und das ich weiterentwickeln möchte – diese Weiterentwicklung aber kostet mich Unmengen an Geld, weil der Code, auf dem die App basiert, nur Kraut und Rüben ist. Auf lange Sicht rechnet sich das natürlich nicht.
Mit der App am Markt bestehen
Und was für Fehler machen vielleicht auch die Kunden?
Die meisten machen sich im Vorfeld keine Gedanken über die Monetarisierung ihrer App. Sie haben eine Idee von dem Produkt und denken, dass sie dieses irgendwann verkaufen oder darin Ads schalten können, damit sich die Entwicklung amortisiert. Damit dies aber tatsächlich gelingt, braucht es eine sehr genaue Strategie und fundiertes Wissen, um am Markt zu bestehen. Wie kann ich überhaupt Einnahmen generieren und in welcher Größenordnung?
Dazu benötigt es auch einen zuverlässigen Partner, der Erfahrung hat, ihre Zielgruppen einschätzen kann und sie auf dem ganzen Weg begleitet und führt. Wenn ich am Ende nur eine schöne App habe, die aber keine Einnahmen generiert, habe ich schließlich auch nichts davon.
Sie entwickeln also nicht einfach nur die Apps für Ihre Kunden, sondern leisten auch langfristigen Service, wenn etwa Veränderungen am Markt auftreten?
Absolut. Wir übergeben zwar auf Wunsch auch die fertigen Apps an unsere Kunden, sodass sie danach nur noch firmenintern weiterentwickelt werden. Generell streben wir aber langfristige Partnerschaften an, indem wir die Apps auch über einen langen Zeitraum betreuen und an die Entwicklungen in der Branche anpassen. Ziel ist es immer, ein Produkt zu schaffen, das Einnahmen generiert oder die Kosten so senkt, dass die Entwicklungskosten schon abgedeckt sind. Es kommen immer neue Wünsche nach Features und Tools, die wir für unsere Partner umsetzen können. Unsere Kunden sollen merken, dass sich die langfristige Zusammenarbeit mit uns lohnt. Es gibt schließlich immer irgendwelche Stellschrauben, die optimiert werden müssen – in der Software genauso, wie im Unternehmen selbst.
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Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.