Die Lieferantenbewertung ist ein unverzichtbares Instrument für jedes Unternehmen, das auf eine effiziente und zuverlässige Lieferkette angewiesen ist. Wir zeigen, welche Methoden sich für eine effiziente Lieferantenbewertung eignen.
Die Bedeutung der Lieferantenbewertung
Eine der Hauptmotivationen für die Durchführung von Lieferantenbewertungen ist die Sicherstellung einer konstant hohen Qualität der zugekauften Produkte und Dienstleistungen. Durch regelmäßige Bewertungen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Lieferanten die geforderten Qualitätsstandards einhalten und kontinuierlich verbessern.
Effiziente Lieferantenbewertungen helfen Unternehmen zudem dabei, die Gesamtkosten zu senken. Dies kann durch die Identifizierung und Bevorzugung kostengünstigerer, aber zuverlässiger Lieferanten erreicht werden. Zudem ermöglicht es die Verhandlung besserer Konditionen und das Identifizieren von Einsparpotenzialen in der Lieferkette.
Durch die systematische Bewertung von Lieferanten können Unternehmen außerdem potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Dies umfasst Risiken wie Lieferengpässe, finanzielle Instabilität von Lieferanten oder auch nicht erfüllte gesetzliche Vorgaben.
Heutzutage legen viele Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Eine umfassende Lieferantenbewertung umfasst daher auch ökologische und soziale Kriterien, um sicherzustellen, dass die Lieferanten nachhaltige Praktiken anwenden und alle relevanten Gesetze einhalten.
Methoden der Lieferantenbewertung
Kennzahlenbasierte Bewertung: Diese Bewertung nutzt quantitative Daten, um die Leistung der Lieferanten zu messen. Typische Kennzahlen umfassen Lieferpünktlichkeit, Qualitätsquote (Anteil fehlerfreier Lieferungen), Preisentwicklung und Flexibilität. Diese Kennzahlen ermöglichen eine objektive und vergleichbare Bewertung der Lieferantenleistung.
Lieferanten-Audits: Hierbei handelt es sich um vor Ort durchgeführte Überprüfungen, bei denen verschiedene Aspekte des Lieferantenbetriebs genauer unter die Lupe genommen werden. Dabei werden beispielsweise die Produktionsprozesse, Qualitätskontrollen und Arbeitsbedingungen geprüft. Audits bieten tiefere Einblicke in die tatsächlichen Bedingungen und Praktiken beim Lieferanten.
Lieferantenbewertungen durch Fragebögen: Fragebögen sind ein gängiges Instrument zur Bewertung von Lieferanten. Diese enthalten Fragen zu verschiedenen Aspekten wie Qualität, Liefertreue, Nachhaltigkeit und Innovationsfähigkeit. Die Antworten der Lieferanten werden ausgewertet und ermöglichen eine umfassende Bewertung auf Basis standardisierter Kriterien.
360-Grad-Feedback: Diese Bewertung bezieht verschiedene Abteilungen und Stakeholder in die Bewertung des Lieferanten ein. Hierzu zählen neben dem Einkauf auch die Qualitätskontrolle, Logistik und gegebenenfalls Endkunden. Dieses Feedback ermöglicht eine umfassendere Einschätzung der Lieferantenleistung aus verschiedenen Perspektiven.
Best Practices in der Lieferantenbewertung
Es ist wichtig, Lieferanten regelmäßig und systematisch zu bewerten, um aktuelle und aussagekräftige Daten zu erhalten. Ein festgelegter Bewertungszyklus, beispielsweise quartalsweise oder jährlich, hilft dabei, die Leistung der Lieferanten kontinuierlich zu überwachen und zeitnah auf Veränderungen zu reagieren.
Die Kriterien und Verfahren der Lieferantenbewertung sollten zusätzlich transparent und klar kommuniziert werden. Dies fördert das Verständnis und die Akzeptanz bei den Lieferanten und trägt dazu bei, dass diese gezielt an Verbesserungen arbeiten können.
Darüber hinaus sollten Lieferantenbewertungen nicht nur zur Beurteilung, sondern auch zur Verbesserung der Lieferantenleistung genutzt werden. Dies kann durch gezielte Maßnahmen wie Schulungen, Workshops oder gemeinsame Projekte zur Prozessoptimierung erreicht werden.
Zudem können moderne Technologien wie Datenanalysen, Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Plattformen den Prozess der Lieferantenbewertung erheblich verbessern. Sie ermöglichen eine automatisierte Datenerfassung und -auswertung sowie eine schnellere und präzisere Bewertung der Lieferanten.
Samuel Altersberger ist Redakteur beim UnternehmerJournal. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.