Innovationsabteilungen und Entwicklerteams stehen unter enormem Druck: neue Technologien müssen in kürzester Zeit in funktionsfähige Prototypen überführt werden – und das mit möglichst schlankem Budget. Zeitfenster sind knapp, die Anforderungen hoch. Umso mehr entscheidet die Auswahl zuverlässiger Zulieferer über den Projekterfolg. Wer Deadlines reißt oder Bauteile nicht in der geforderten Qualität liefert, gefährdet nicht selten den gesamten Entwicklungsprozess. „Wenn bei der Prototypentwicklung etwas schiefläuft, kann das bedeuten, dass ein Vorstandsfahrzeug nicht präsentiert werden kann – der Worst Case für unsere Kunden“, verrät Marc Steiner, Geschäftsführer der Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH.
„Dementsprechend wichtig ist es, einen Zulieferer auszuwählen, der sich seiner Verantwortung bewusst ist“, bringt es der Experte auf den Punkt. Als Geschäftsführer der Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH kennt er die Anforderungen moderner Entwicklungsabteilungen genau: Seit über 20 Jahren liefert sein Familienunternehmen einbaufertige, hochpräzise Bauteile an einige der renommiertesten OEMs und Ingenieurbüros Deutschlands – zuverlässig, schnell und unter höchster Geheimhaltung. Grundlage des Konzepts: maximale Flexibilität, technische Exzellenz und eine Unternehmensgröße, die Entwicklungspartnern auf Augenhöhe begegnet – ohne Großkonzern-Bürokratie. Das Ziel ist es, Entwicklungsteams durch hochwertige, pünktlich gelieferte Prototypen den Rücken freizuhalten – damit Innovation planbar bleibt.
Marc Steiner von der Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im UnternehmerJournal, Marc Steiner! Sie fertigen mit ihrem Unternehmen Prototypen an. Was genau steckt hinter dem Namen der Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH?
Mein Onkel Udo Seiffer und ich haben das Unternehmen gemeinsam gegründet und führen es bis heute. Es ist ein echter Familienbetrieb: Mein Sohn macht hier seine Ausbildung, meine Frau ist in der Buchhaltung. Ich selbst bin das Gesicht nach außen – mein Onkel hält das Geschäft als technischer Geschäftsführer im Hintergrund am Laufen. Diese Aufgabenteilung funktioniert hervorragend.
Bewegen Sie sich ausschließlich im Mobilitätssektor?
Nein, auch wenn Automotive ein großer Bereich ist. Wir arbeiten ebenso im Maschinenbau, in der Luftfahrt und zunehmend auch in der Raumfahrt. Aktuell bereiten wir unsere Zertifizierung als Luftfahrtzulieferer vor. Und: Verteidigung wird gerade ein sehr dynamischer Markt. Hier sehen wir noch großes Potenzial, auch wenn der Zugang sensibel ist.
Vor welchen Herausforderungen stehen Ihre Kunden, bevor sie sich bei Ihnen melden?
Da gibt es gleich einige. Erstens: In der Entwicklungsphase ist das Budget meist knapp. Trotzdem braucht es technisch hochwertige, exakt passende Bauteile. Gleichzeitig sind die Timings oft brutal: Wenn ein Bauteil für eine Vorstandspräsentation oder eine Messe gebraucht wird, kann man es sich schlicht nicht leisten, zu spät zu liefern. Dazu kommt der immense Koordinationsdruck – wir sind in solchen Projekten ein wichtiges Zahnrad im großen Getriebe vieler Lieferanten. Wenn bei uns etwas schiefläuft, wackelt das ganze Projekt. Deshalb ist Verlässlichkeit für unsere Kunden Gold wert.
Wenn Lieferzeiten reißen und Qualität fehlt: Warum Kunden auf die Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH setzen
Marc Steiner, kommt es häufig vor, dass Kunden nach schlechten Erfahrungen zu Ihnen wechseln?
Absolut. Viele Kunden kommen zu uns, weil sie mit bisherigen Lieferanten unzufrieden waren – sei es wegen mangelnder Qualität, zu langer Lieferzeiten oder schlechter Erreichbarkeit. Das ist auch einer der Gründe, warum unsere Bestandskunden sehr treu sind: Wir liefern zuverlässig, halten Deadlines ein, sind erreichbar – und bewegen uns preislich in einem fairen Rahmen. Manche Kunden sind seit unserer Gründung bei uns, das sagt eigentlich alles.
Wie sieht es mit Vorbehalten aus – zum Beispiel aufgrund Ihrer Unternehmensgröße?
Gerade in unserer Anfangszeit war das häufig ein Thema. Wir waren lange ein Zwei-, Drei-Mann-Betrieb. Für große Kunden war das ein Risiko: Was passiert, wenn plötzlich niemand mehr ans Telefon geht? Können die überhaupt unsere Volumina stemmen? Deshalb war für uns früh klar: Wir müssen wachsen, um ernst genommen zu werden – aber nicht so groß, dass wir zu bürokratisch oder zu teuer werden.
„Heute haben wir die Größe, um anspruchsvolle Projekte zuverlässig umzusetzen – ganz ohne die starren Strukturen mancher Großunternehmen.“
Zurück zu einer generellen Frage: Warum setzen Unternehmen auf Fertigung in Deutschland, obwohl es im Ausland oft günstiger ist?
Weil wir hier nicht von Standardbauteilen sprechen, sondern von hochsensiblen Neuentwicklungen. Wer uns ein Projekt anvertraut, weiß: Das bleibt bei uns. Wir haben hohe Verschwiegenheitsstandards, abgesicherte Fertigungsbereiche, spiegelverglaste Fenster, Zutrittskontrollen. Außerdem erwartet man hier höchste Präzision – und das Vertrauen, dass nichts nach außen dringt. Gerade bei geheimen Entwicklungsprojekten oder sicherheitsrelevanten Produkten ist das ein entscheidender Faktor.
Warum die Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH jetzt auch in China ein Lieferantennetz aufbaut
Können Sie uns exemplarisch durch eine typische Kundenreise führen?
Nehmen wir das Beispiel Harley-Davidson: Das Unternehmen wollte einen Elektromotor für ein neues E-Motorrad entwickeln – etwas völlig Neues für die Marke. Dafür haben sie ein deutsches Ingenieurbüro beauftragt. Dieses Büro hat den Motor konzipiert und die einzelnen Bauteile bei spezialisierten Zulieferern beauftragt – darunter auch bei uns. Unsere Aufgabe war es, die Gehäusekomponenten zu fertigen und teils vormontiert zu liefern. Daraus entsteht dann ein kompletter Antrieb, der auf Prüfständen getestet wird und später in erste Prototyp-Fahrzeuge eingebaut wird – die sogenannten Erlkönige. Diese Fahrzeuge gehen in Klima- und Belastungstests auf der ganzen Welt – bevor überhaupt jemand öffentlich davon weiß. Und wir sind mittendrin, ohne sichtbar zu sein.
Das heißt, Sie sind ein klassischer Hidden Champion?
Ja, das trifft es ganz gut. Unsere Arbeit sieht man nicht auf den ersten Blick – aber ohne uns würden viele Innovationen nicht auf die Straße kommen. Wir liefern nicht nur einzelne Bauteile, sondern denken mit, entwickeln mit, montieren mit – und halten durch unser Know-how viele Projekte überhaupt am Laufen.
Marc Steiner: Wenn Prototypen Teil eines globalen Zukunftsprojekts werden
Gab es ein Projekt, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Da gibt es einige – aber durch unsere Verschwiegenheitspflichten dürfen wir nicht alles offenlegen. Ein Beispiel, das ich nennen kann: Für Starlink haben wir schon Bauteile gefertigt. Diese „Perlenkette“ am Himmel – ein faszinierendes Satellitenprojekt, das technologisch wie symbolisch für Aufbruch und Zukunft steht. Solche Projekte machen stolz – auch wenn man sie nicht immer zeigen darf.
Marc Steiner, wie kam es zur Gründung der Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH?
Die Idee entstand 2004 gemeinsam mit meinem Onkel. Er war von einer Unternehmenskrise betroffen, ich kam aus dem Vertrieb. Gemeinsam wollten wir etwas Eigenes aufbauen. Als gelernter Zerspanungsmechaniker hatte ich das Handwerkszeug – und durch den Vertrieb auch das Netzwerk. Anfangs haben wir für den lokalen Maschinenbau produziert. Doch schnell war klar: Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen wir breiter denken. So haben wir uns im Prototypensegment etabliert – und über Jahre hinweg ein solides Fundament aufgebaut.
Wie sehen Ihre Ziele für die Zukunft aus?
Wir wollen noch etwas wachsen – ideal wären etwa 30 bis 50 Mitarbeiter. Damit hätten wir das optimale Maß an Schlagkraft und Flexibilität erreicht. Zudem wollen wir unser Netzwerk erweitern – etwa durch eine Lieferantenstruktur in China. Da wir oft von Beginn an in Entwicklungsprozesse eingebunden sind, können wir hier auch künftig passende Serienlieferanten vermitteln. Perspektivisch möchten wir auch ein neues Gebäude bauen, das exakt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist. Und wir möchten stärker in zukunftsfähige Branchen hinein – wie Luftfahrt, Raumfahrt oder Verteidigung. Dafür braucht es Sichtbarkeit – und Vertrauen.
Hier klicken, um zur Webseite von der Seiffer & Steiner Präzisionsteile GmbH zu gelangen.

Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.
