Gerade für das internationale Marketing und das Erschließen neuer Märkte ergeben sich einige Herausforderungen. Worauf müssen Unternehmen bei Internationalisierungsstrategien achten? Welche Möglichkeiten bietet die Internationalisierung?
Internationalisierungsstrategien im Marketing
Für ein erfolgreiches internationales Marketing gilt es zunächst, Informationen zu sammeln, die für die Entwicklung von Internationalisierungsstrategien relevant sind. Auf dieser Grundlage kann man anschließend entscheiden, welche Strategien man aus dem Inland-Marketing übernehmen kann und welche für die Internationalisierungsstrategien anzupassen sind. Eine Checkliste hilft, alle wichtigen Aspekte zu bedenken und die nötigen Anpassungen gezielt vorzunehmen.
Im Folgenden werden fünf übergeordnete Schritte aufgeführt, die für ein erfolgreiches Marketing im internationalen Kontext und für Internationalisierungsstrategien unerlässlich sind.
1. Bedürfnisse der neuen Zielgruppe(n) identifizieren
Wichtige Informationen zur neuen Zielgruppe betreffen vor allem deren Bedürfnisse und Einstellungen. Worauf legt die neue Zielgruppe wirklich Wert? Unternehmer sollten nicht davon ausgehen, dass die Bedürfnisse im neuen Markt dieselben sind wie die der bereits bestehenden Zielgruppen. Bevor man in die Entwicklung von Internationalisierungsstrategien einsteigt, ist daher eine ausführliche Zielgruppenanalyse unabdingbar. Auf ihr aufbauend kann man dann die nächsten Schritte ableiten.
2. Sprache anpassen, Tonalität berücksichtigen
Beim Kreieren von Content für den internationalen Markt spielt die Sprache eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dabei sollten Unternehmen und Marketer beachten, dass Sprache nicht nur das Vokabular und damit eine gute Übersetzung betrifft, sondern auch die Tonalität, in der man die Inhalte setzt.
Internationaler Content sollte also immer auch an die Tonalität des Zielmarkts beziehungsweise der Zielgruppe angepasst werden. So wirkt eine Ansprache, die in Deutschland als locker und nahbar gilt, in einem anderen Markt möglicherweise unseriös und gefährdet damit den Marketing-Erfolg.
Es bedarf also nicht nur sturer 1:1 Übersetzungen, sondern auch Messaging und Wording müssen stets individuell für die Internationalisierungsstrategien angepasst werden. Im Zweifelsfall gelingt dies am besten über eine Agentur oder einen Content Creator vor Ort.
3. Bildsprache für die Internationalisierungsstrategien überarbeiten
Man kann nicht davon ausgehen, dass die Zielgruppe in einem anderen Markt zwangsläufig dieselben Assoziationen mit den verwendeten Bildern und Bildelementen verbindet. Daher sollten Marketer im internationalen Umfeld ihre Bildsprache überprüfen und darauf achten, welche Elemente ausgetauscht werden müssen, da sie zum Beispiel negative Emotionen oder Irritationen auslösen könnten. Insbesondere bei Symbolen, die nicht in allen kulturellen Kontexten dieselbe Bedeutung haben, ist Vorsicht geboten.
Auch hier gilt für Internationalisierungsstrategien der Tipp: Unternehmen tun gut daran, sich Unterstützung durch lokale Agenturen und Creator zu holen. Diese kennen die Zielgruppe sowie gegebenenfalls heikle Assoziationen und können bei der Umsetzung einer verständlichen, positiv assoziierten Bildsprache eine echte Hilfe sein.
4. Relevante Kanäle der neuen Zielgruppe abstecken
Nicht nur die Bedürfnisse der Zielgruppe können im neuen Markt vom Gewohnten abweichen. Häufig hat man es auch mit anderen relevanten Kanälen und Inhalten zu tun. Marketing-Teams sollten sich daher frühzeitig darüber informieren, welche Inhalte man auf der angepassten Webseite oder Social-Media-Plattform ausspielen möchte. Wie sind beispielsweise die Texte anzupassen, um ein gutes SEO-Ranking zu erreichen?
Außerdem gilt es zu evaluieren, welche Kanäle im Zielland und für die Zielgruppe eine Rolle spielen und besonders häufig genutzt werden. Daran schließen sich zum Beispiel die Fragen an, inwiefern man die Unternehmenspräsenz verändern muss und ob es vielleicht sogar nötig ist, sich in einem ganz neuen Netzwerk zu positionieren.
5. Neue Formate und Content im Zielmarkt mit Internationalisierungsstrategien umsetzen
Je nachdem wie die vorherigen Schritte ausgesehen haben, kann man für den heimischen Markt entwickelte Content-Formate einfach übernehmen beziehungsweise übersetzen. Andernfalls – etwa wenn Whitepaper im neuen Markt nicht so gut funktionieren wie beispielsweise Video-Content – benötigen Marketer neue Inhalte. Die Internationalisierungsstrategien muss man entsprechend umstellen. Weiterhin sollte man neuen Content produzieren.
Hilfreich für die Internationalisierung im Marketing ist die richtige technische Basis. So unterstützt beispielsweise eine Digital Experience Platform beim Koordinieren und individuellen Ausspielen von Inhalten. In ihr lassen sich Customer Journeys und digitale Kundenerlebnisse übersichtlich verwalten und optimieren. Wichtig für die Internationalisierungsstrategien sind dabei zum Beispiel die Nutzung von SEO-Tools und Übersetzungs-KI sowie sämtliche Sprachversionen in ein und demselben Editor. So lassen sich Inhalte mit nur wenigen Klicks an die Gegebenheiten vor Ort anpassen.
Fazit: Mit Weitblick und der passenden technischen Basis zum Erfolg
Wie man sieht, gibt es beim Hineinwachsen des eigenen Unternehmens in internationale Märkte einige Aspekte, die man berücksichtigen sollte. Für Unternehmer und Marketing-Teams, die bisher nur für den deutschen Markt gearbeitet haben, hält dies unter Umständen Herausforderungen bereit. Unter Berücksichtigung der genannten Schritte und mit den passenden technischen Tools jedoch gelingen die Internationalisierungsstrategien. Diese vereinfachen übrigens nicht nur das Marketing, sondern tragen auch anderweitig zum Erreichen der Unternehmensziele im Ausland bei.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.