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Über den Wunsch nach hoher Rendite und warum eine niedrige Rendite nicht immer schlecht ist

Wer früher sein Geld auf dem Sparbuch angelegt hat, bekam dafür zum Teil über 5 Prozent Zinsen. Das waren allerdings Zeiten mit hoher Inflation und enormen Kreditzinsen. Solche Traumrenditen gibt es heute auf „sichere“ Anlagen schon lange nicht mehr.

Hohe Rendite

Anleger, die heute eine hohe Rendite anstreben, müssen ins Risiko gehen und auf andere Anlageklassen setzen. Dabei gibt es allerdings eine Menge zu beachten. Und, ist eine Geldanlage mit hohem Risiko eigentlich immer besser? Wir haben die Antworten.

Hohe Rendite hohes Risiko?

Der Spruch „Rendite kommt von Risiko“ ist bereits so etwas wie ein geflügeltes Word geworden. Tatsächlich aber entspricht er der Wahrheit. Die Rendite oder anders gesprochen der Zins ist eine Kompensation für ein eingegangenes Wagnis. Am einfachsten lässt sich der Zusammenhang am Beispiel eines Kredits erläutern. Nehmen wir einmal an, jemand möchte einen Kredit für seine Hochzeit aufnehmen.

Eine Bank gewährt den Kredit in Höhe von 10.000 Euro mit einem Zins von 5 Prozent. Die 5 Prozent sind die Gegenleistung für das Risiko, dass der Kreditnehmer seine Raten nicht zurückzahlt. Da bei einer Hochzeit im Notfall anders als bei einer Immobilie keine liquidierbaren Sicherheiten dahinter stehen, ist der Zins höher. Es gilt die einfache Regel: Je höher das Risiko, desto größer die Chance auf eine hohe Rendite. Je sicherer die Anlage, desto geringer ist die Belohnung in Form einer Rendite.

Was bedeutet Risiko für den Anleger?

Risiko ist ein relativer Begriff. Für den einen Anleger bedeutet Risiko etwas anderes als für einen anderen Anleger. Gemeinhin wird die Wertentwicklung einer Geldanlage zur Messung des Risiko-Rendite-Verhältnisses herangezogen. Dabei hängt das wahrgenommene Risiko in großen Teilen von der Wahrnehmung der Anleger ab.

Geldanlagen mit Aussicht auf eine hohe Renditen zeichnen sich etwa dadurch aus, dass ihr Wert mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem großen Bereich schwankt. Das ist zum Beispiel bei Aktien der Fall, da sich die Kurse an wirtschaftliche Entwicklungen anpassen – auch an plötzliche. Man spricht hier von der sogenannten Volatilität oder Schwankungsbreite. Es ist durchaus möglich, dass eine Aktie in einem Jahr um 25 Prozent abstürzt.

In den darauffolgenden drei Jahren legt sie einen Höhenflug von 200 Prozent hin, nur um dann wieder um 30 Prozent einzubrechen. Gerade im Fall von Aktien ist das Risiko daher häufig mit der Volatilität gleichgesetzt. Ein weiterer Risikofaktor ist der Totalverlust einer Anlage. Abhängig von den gewählten Umständen ist dieses größer oder niedriger. Sparguthaben, die unter den staatlichen Einlagenschutz fallen, können nahezu keinen Totalverlust erleiden und sind daher mit einer minimalen Rendite behaftet.

Hohe Rendite, niedrige Rendite – Welche Anlageklasse bietet was?

Je „sicherer“ die Anlage desto niedriger die potenzielle Rendite. In diese Kategorie gehören neben klassischen Sparguthaben auch Tages- und Festgelder sowie Kapitallebensversicherungen. Aber auch solide Anleihen (z.B. Staatsanleihen von Staaten mit guter Bonität) versprechen gegen ein höheres Maß an Sicherheit eine magere, aber solide Rendite.

In den Bereich der risikoreicheren Anlageklassen mit hoher Rendite gehören Aktien und Fonds. Diese untergliedern sich je nach Branche, Größe und Co. wiederum in Unterkategorien. Während ein solider Haushaltswarenhersteller wie Procter & Gamble vergleichsweise moderate Renditen bei überschaubarem Risiko bietet, versprechen kleine Hightech-Unternehmen enorme Kursgewinne. Gleichzeitig schwingt hier jedoch auch immer die Gefahr mit, innerhalb von Tagen 90 Prozent des eingesetzten Kapitals zu verbrennen.

Ebenfalls sehr renditeträchtig aber ebenfalls risikoreich sind die Vergabe von P2P-Krediten oder das Immobilien-Crowdfunding. Gerade bei Plattformen im Ausland sind leicht Jahresrenditen von mehr als 10 Prozent drin. Das Kreditausfallrisiko ist jedoch entsprechend hoch. Schon ein einziger ausgefallener P2P-Kredit kann die schöne Renditewelt zerstören.

Darum ist eine hohe Rendite nicht immer besser

„Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“ Das ist ein Spruch, der auch in der Finanzwelt seine Gültigkeit hat. Was bringen Renditeversprechen von 10, 20, 30 oder gar noch mehr Prozent pro Jahr, wenn die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt bei wenigen Prozent liegt? Tatsächlich agieren viele Anleger nach dem Prinzip Hoffnung, um beispielsweise an der Börse den nächsten „Ten-Bagger“ zu erwischen.

Dabei handelt es sich um Aktien, die sich innerhalb kürzester Zeit verdoppeln. Allzu oft geht hier aus verschiedensten Gründen (z.B. mangelndes Durchhaltevermögen, wirtschaftliche Unabwägbarkeiten) viel Geld verloren. Das wiederum schmälert die Gesamtrendite eines Anlageportfolios deutlich. In den meisten Fällen hat sich eine niedrige bis moderate jährliche Rendite langfristig als besser erwiesen. Jedenfalls dann, wenn die Rendite regelmäßig anfällt und abgeschöpft werden kann.

Ein solides Aktienportfolio mit Standard-Dividendenwerten zahlt sich über einen langen Zeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit eher aus als ein risikoreiches Portfolio. Anleger, denen der Faktor Sicherheit wichtig ist, sollten prinzipiell eher niedrige Renditen anstreben. Über die Reinvestition der Erträge sorgt der Zinseszinseffekt langfristig nämlich von ganz allein für steigende Renditen.

Einfache Tipps zur Risikoreduktion

  • Ein breit aufgestelltes Portfolio aus Spareinlagen, Anleihen, Aktien, einer eigenen Immobilie und alternativen Anlageformen vereint Sicherheit und Renditechance.
  • Gebühren dürfen bei der Anlage niemals außer Acht gelassen werden. Diese müssen immer von der potenziellen Rendite abgezogen werden. Nach dem Abzug ist das Risiko-Rendite-Verhältnis oftmals nicht mehr so verlockend.
  • Das eigene Kapital sollte niemals nur in eine Anlageklasse fließen. Und auch innerhalb der Anlageklasse sollte nach Möglichkeit gestreut werden, um das sogenannte Klumpenrisiko zu reduzieren.
  • Jeder Anleger sollte sich vor der Investition in eine Anlage selbst überprüfen, wie risikobereit er bzw. sie ist. Wer schlecht schläft, wenn 10 Prozent Verlust bei einer Aktie drohen, sollte die Aktivität an der Börse womöglich überdenken.
  • Flexibilität ist Trumpf. Das bedeutet, dass Anlagen auch schon einmal getauscht werden müssen. Es bringt beispielsweise wenig, weiter zu reiten, wenn das sinnbildliche Pferd bereits tot ist und den Verlust in der Hoffnung auf eine zukünftige hohe Rendite nur zu vergrößern.

Fazit: Unter dem Strich zählt nicht nur die hohe Rendite

Eine hohe Rendite mag verlockend sein, darf jedoch nicht das Einzige sein, was zählt. Nur die wenigsten erreichen wirklich hohe Jahresrenditen. Langfristig ist es im Hinblick auf den Vermögensaufbau deutlich cleverer, kleine und moderate, aber dafür konstante Renditen zu kassieren. Das senkt ganz nebenbei den Stress für Anleger und ist somit noch gesund.

Geschrieben von

Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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