Am Markt ist der Unternehmenserfolg nicht allein von einem Faktor abhängig. Ein Geschäftsmodell kombiniert alle relevanten Erfolgsfaktoren miteinander zu einer Struktur, anhand welcher Strategien und Entscheidungen für die Zukunft festgemacht werden. Bei dem stetigen Wandel der Kundenbedürfnisse und wachsenden Märkte gibt es immer häufiger innovative Geschäftsmodelle, um sich besonders als Start-up erfolgreich am Markt zu etablieren.
- Freemium-Modell
Kostenlos und kostenpflichtig – Free und Premium, so setzt sich der Begriff Freemium zusammen. Konkret bedeutet dies ein Geschäftsmodell, bei welchem nur teilweise kostenlose Leistungen in Anspruch genommen werden können.
Der Kern der Geschäftsidee besteht darin, dass durch die zunächst kostenlose Nutzung eine Vielzahl von Nutzern generiert werden soll. Sobald diese Nutzer von den Leistungen überzeugt sind, können weitere kostenpflichtige Leistungen angeboten werden. So ist die Wahrscheinlichkeit beispielsweise höher, mehr Kunden für ein kostenpflichtiges Abonnement zu gewinnen. Ein bekanntes Beispiel für dieses Geschäftsmodell ist Spotify, ein Musikstreamingdienst mit einer kostenlosen Version sowie mehreren Premium-Angeboten.
- Marketplace-Modell
Das Marketplace Modell (engl. Marktplatz Modell) bezeichnet ein Geschäftsmodell, welches besonders für Start-ups sehr interessant sein kann. Im Rahmen dieses Modells können Unternehmen im E-Commerce starten, ohne einen weitreichenden Aufbau von eigenen Strukturen im E-Commerce bewältigen zu müssen. Dies bedeutet, dass Unternehmen beispielsweise die gegebenen Strukturen eines Online-Marketplace nutzen können, um eigene Produkte zu vertreiben. Dadurch können sich Unternehmen auf den Aufbau eigener Infrastrukturen wie Logistik und Kundenstamm konzentrieren. Erfolgreiche Beispiele des Marketplace Modells sind Amazon und eBay.
Die Vorteile dieses Geschäftsmodells für Start-ups liegen zum Beispiel bei einem schnelleren Aufbau eigener Infrastrukturen sowie eines Kundenstamms durch die Auslagerung der Neukundengewinnung an den Marketplace. Das Hauptaugenmerk des Unternehmens sollte bei diesem Geschäftsmodell auf einem zufriedenstellenden Kundenservice, weitreichendem Markenaufbau und dem Fulfilment-Netzwerk liegen. Diese Elemente sind die Grundlage für zukünftige andersartige E-Commerce-Strategien und Geschäftsfelder.
- Sharing-Economy-Modell
Das Geschäftsmodell von Sharing-Plattformen hat in den vergangenen Jahren deutlich an Zuspruch gewonnen. Einer der Hauptgründe ist der Megatrend Nachhaltigkeit, welche deutlich von der längeren Lebenszeit von beispielsweise Kleidungsstücken profitiert. Auch die Studie Sharity: Die Zukunft des Teilens der GDI zeigt, dass Teilen zu einer Norm wird und die Gesellschaft nach kollaborativen Konsum-, Lebens- und Arbeitsformen verlangt.
Das Sharing-Economy-Modell bezeichnet Unternehmen, Geschäftsmodelle, Plattformen und ähnliches, welche die Nutzung von ganz oder teilweise ungenutzten Artikeln ermöglichen. Ein bekanntes Beispiel ist Kleiderkreisel.de, eine Plattform, welche das Tauschen, Verkaufen und Verschenken von Kleidungsstücken ermöglicht.
Sharing-Economy-Modelle sind für Start-ups besonders interessant, da es dem Unternehmen ermöglicht, mit meist keinen bis sehr geringen Kosten eine große Zielgruppe für einen orts- und zeitunabhängigen Austausch zu erreichen.
Letztendlich ergibt sich das optimale Geschäftsmodell aus der unternehmenseigenen Vision und Mission sowie der gewünschten Zielgruppe und Reichweite. Besonders für Start-ups ist die Wahl eines geeigneten Modells entscheidend für die zukünftigen strategischen Entscheidungen und das Wachstum des Unternehmens. In der Zukunft rückt der Fokus weg von klassischen Geschäftsmodellen hin zu innovativen Strukturen mit besonderem Schwerpunkt auf digitale Mittel.
Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.