Bei der Führungskräfteentwicklung handelt es sich um ein Teilgebiet der Personalentwicklung. Im Vordergrund steht dabei die gezielte Förderung von wichtigen Leadership-Kompetenzen. Erlaubt sind somit alle Strategien und Techniken, die das Denken und Handeln der Führungskraft positiv beeinflussen. Die Führungskräfteentwicklung richtet sich aber nicht nur an aktuelle Leader. Auch Nachwuchstalente stimmt sie auf ihre zukünftige Führungsrolle ein. Der Ratgeber zeigt, wofür ein Führungskräfteentwicklung-Konzept steht und wie man dadurch die Kompetenzen von Leadern erweitern kann.
Führungskräfteentwicklung-Konzept: Die 4 Schlüsselelemente
- die Analyse des Führungspotenzials
- die Förderung der aktuellen Führungskompetenzen
- die Bindung von geschulten Führungspersonen
- die Entwicklung eines Talent Pools
Welche Themen behandelt die Führungskräfteentwicklung?
Die jeweiligen Themen der Führungskräfteentwicklung hängen stark vom Fokus des Unternehmens ab. Besondere Aufmerksamkeit haben sich zum Beispiel folgende Themenbereiche bei einem Führungskräfteentwicklung-Konzept verdient:
- Mitarbeiterentwicklung
- Change Management
- Führungskultur
- Selbstmanagement
- Kommunikation
- Verantwortung
- Zeitmanagement
- systemisches Denken
- Teamkompetenz
- Entscheidungskompetenz
- Konfliktmanagement
Warum lohnt sich ein gutes Führungskräfteentwicklungs-Konzept?
Die Ausbildung von Führungskräften ist Gold wert und zwar gleich aus mehreren Gründen: Zum Einen macht sich durch den demografischen Wandel der Fachkräftemangel immer stärker bemerkbar. Es fehlt konkret an qualifizierten Führungskräften. Noch dazu verabschiedet sich die kinderstarke Generation der Babyboomers langsam in den Ruhestand. Umso wichtiger ist eine gut ausgebildete Nachwuchsgeneration. Diesem Problem kann mit einem gut durchdachten Führungskräfteentwicklungs-Konzept entgegen gewirkt werden.
Zum Anderen kosten externe Führungskräfte Zeit und Geld. Sie müssen sich erst mit dem Betrieb vertraut machen. Umso mehr lohnt sich die Investition in Führungskräfte aus den eigenen Reihen.
Darüber hinaus sind Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten eine Motivationsspritze. Sie geben kompetenten Führungskräften einen guten Grund, zu bleiben.
Führungskräfteentwicklung-Konzept: Welche Fähigkeiten müssen gute Führungskräfte mitbringen?
Laura Oswald Neuberger definiert Führung als zielbezogene Beeinflussung. Eine bestimmte Gruppe von Menschen soll so beeinflusst werden, dass sie mit vereinten Kräften auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Fachliche Kompetenzen allein aber reichen dafür nicht aus. Auch soziales Geschick und emotionale Intelligenz sind gefragt.
Eine gute Führungskraft überzeugt mit ihrer Persönlichkeit. Sie motiviert und inspiriert. So ist oft längst nicht mehr nur von Führungskraft die Rede, sondern von Leadership.
Umso vielfältiger und anspruchsvoller sind die Aufgaben dieser Leadership. Benötigt werden:
- fundiertes Fachwissen (z.B. Geistes- oder Naturwissenschaften)
- Methodenkompetenz (z.B. Erfahrung im Umgang mit den Neuen Medien)
- Sozialkompetenz (z.B. Feedbackkultur, Konfliktmanagement)
- Selbstkompetenz (z.B. Motivation, Selbstbewusstsein, Selbstreflexion)
Gut zu wissen: Die Anforderungen sind von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Während sich das eine auf Sozialkompetenzen fokussiert, achtet das andere verstärkt auf fundierte Fachkompetenzen. Daher lohnt sich vor der Entwicklung eines Führungskräfteentwicklungs-Konzept immer eine umfangreiche Analyse. Welche Fähigkeiten haben für welches Unternehmen Priorität?
Welche Strategien und Techniken haben sich für ein Führungskräfteentwicklung-Konzept bewährt?
Zur Förderung von Führungskräften stehen beispielsweise die verschiedensten Instrumente zur Verfügung:
- Planspiele sowie Fallstudien
- Job-Rotation
- Traineeprogramme
- Menoring-Programm durch erfahrene Senior-Führungskräfte
- Outdoor-Trainings
- Selbsterfahrung
- Selbststudien (z.B. mit digitalen Medien oder Fachliteratur)
- kollegiale Beratung
- Inhouse-Trainings durch ausgebildete Berater
- Blended Learning: Mischung aus Online-Schulungen sowie persönlichem Training)
Gut zu wissen: In der Regel beschränken sich Unternehmen bei der Erarbeitung eines ausgereiften Führungskräfteentwicklungs-Konzept nicht auf eine einzige Methode. Vielmehr setzen sie auf einen Methodenmix. So kombinieren sie zum Beispiel Planspiele und Fallstudien mit kollegialer Beratung und Outdoor-Trainings.
Die größten Fehler in der Führungskräfteentwicklung
- Mitarbeiter schulen, die kein aufrichtiges Interesse an einer Führungsposition haben
- Führungskräfte ausbilden, die nicht das nötige Potenzial mitbringen
- sich aufgrund von Sympathie leiten lassen
- Führungskräfte sich zu lange selbst überlassen
- externe Trainer ohne gründliche Recherche auswählen
- zu langfristige Planung über mehrere Jahre hinweg (Die ideale Planung bezieht sich auf maximal ein Jahr.)
- vollständig auf die Entwicklung eines Führungskräfteentwicklungskonzeptes verzichten
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.