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Co Branding als temporäre Zusammenarbeit von Unternehmen – vorteilhaft oder nicht?

Die unzähligen Informationen und Werbebotschaften, die täglich auf Verbraucher einprasseln, macht es selbst für Marken immer schwieriger, sich sichtbar von der Masse abzuheben. Neue Marketingstrategien sind daher gefragt. Markenkooperationen von Unternehmen erzeugen Aufmerksamkeit und Synergien und wirken auf die Zielgruppen häufig elektrisierend. Co Branding ist für bekannte und beliebte Marken beziehungsweise Unternehmen eine sinnvolle Ergänzung ihres Marketingmixes.

Co Branding als temporäre Zusammenarbeit von Unternehmen – vorteilhaft oder nicht?

Co Branding ist eine temporäre Kooperation von verschiedenen Unternehmen, um ihre jeweilige Markenbekanntheit für die Vermarktung eines gemeinsamen Angebots zu nutzen. Dadurch wollen die beteiligten Unternehmen ihr Image stärken, die Reichweite erhöhen und mehr Umsatz erzielen.

Co-Branding wird in der Regel von etablierten Unternehmen durchgeführt, die schon eine gewisse Markenbekanntheit besitzen. Während diesen Maßnahmen bleiben die einzelnen Marken klar identifizierbar. Zu den typischen Zielen von Co Branding gehören vor allem:

  • höhere Markenbekanntheit
  • Imagetransfer von einer Marke zu anderen Marken
  • Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen
  • Stärken des Markenimage
  • Erhöhung des Umsatzes

Welche Co-Branding-Arten gibt es?

Für die temporäre Zusammenarbeit von zwei oder mehr Unternehmen gibt es unterschiedliche Wege. Besonders beliebt sind dabei das Ingredient Co Branding und das Composite Co Branding.

Beim Ingredient Co Branding verwendet ein Unternehmen für seine Produkte die Produkte oder Zutaten eines anderen Unternehmens und wirbt dann auch damit. So integriert beispielsweise der Computerhersteller Dell die Computerchips von Intel. Oder Kleidungshersteller nutzen die Marke „Gore-Tex“ für Textilmembranen, um die Qualität der Textilien hervorzuheben. Oder Fahrradhersteller werben mit Schaltungen von Shimano oder Campagnolo, die eigenständige Marken sind.

Beim Composite Co Branding kreieren zwei oder mehrere Unternehmen ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung, wobei das neue Angebot auf die bestehenden Produkte oder Dienstleistungen aufbaut. Ohne die Kooperation würde das Angebot nicht funktionieren. Ein typisches Beispiel ist die Zusammenarbeit von Modeeinzelhändlern mit bekannten Modedesignern. Ein weiteres Beispiel sind Kreditkartenanbieter, die ihre Kreditkarten mit zusätzlichen Angeboten von ihren Kooperationspartnern anbieten. Innovation Co Branding geht noch einen Schritt weiter. Denn beim innovationsbasierten Co Branding werden tatsächlich komplett neue Produkte entwickelt und dann gemeinsam vermarktet.

Eine weitere Art vor allem im Dienstleistungsbereich ist das Sponsoring bzw. Influencer-Marketing. Das ist im Allgemeinen die Zusammenarbeit von Unternehmen mit bekannten Persönlichkeiten. Dabei soll das positive Image der bekannten Persönlichkeit dazu genutzt werden, das eigene Angebot ins rechte Licht zu rücken. Es ist praktisch das klassische Sponsoring. Die Zusammenarbeit mit bekannten Persönlichkeiten ist auch auf die digitale Welt übertragbar, wo es als Influencer-Marketing bekannt ist.

Welche Vorteile und Nachteile gibt es?

Eine Kooperation bietet Chancen, aber ist auch für alle beteiligten Unternehmen mit Risiken verbunden.

Vorteile
  • Verbesserung des Markenimages durch Imagetransfer
  • Teilung des Risikos bei gemeinsamem Angebot
  • größere gemeinsame Zielgruppe und mehr Reichweite
  • Kostenersparnisse durch geteilte Ressourcen und Synergien
  • größeres Werbebudget
  • höhere Verkaufszahlen
Nachteile
  • hoher Aufwand für Koordinierung
  • negatives Image kann sich auf das andere Unternehmen übertragen
  • Marke kann verwässern
  • bei Misserfolg Schaden für alle beteiligten Unternehmen

Was ist beim Co Branding wichtig?

Das größte Risiko fürs Co Branding besteht darin, dass die beteiligten Unternehmen nicht so gut zusammenpassen wie anfangs gedacht. Dann kann die Maßnahme auch immer zum totalen Fiasko werden. Daher sollten die Unternehmen bei der Partnerwahl sehr selektiv vorgehen. Die folgenden drei Prinzipien sollten sie bei der Auswahl berücksichtigen:

  1. Markenbekanntheit: Die beteiligten Unternehmen müssen über eine gewisse Markenbekanntheit bzw. Markenstärke verfügen. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Partner etwa gleichstark sind. Das kann sich auf die Umsatzgröße, aber auch auf die generelle Bekanntheit, Beliebtheit und Erfahrung beziehen. Das erleichtert die Kooperation. Die Marken selbst müssen trotz Kooperation eigenständig bleiben.
  2. Kultur-Fit: Die Unternehmenskulturen und unternehmerischen Ziele dürfen nicht zu unterschiedlich sein. Denn andernfalls gelingt die Kooperation nicht. Daher sollten die Marken über ausreichend Gemeinsamkeiten verfügen, die sie auch miteinander verbinden.
  3. Produkt-Fit: Das Qualitäts- und Preisniveau der bisherigen Produkte der beteiligten Unternehmen sollte vergleichbar sein. Das gemeinsame Angebot muss jeweils zu den bisherigen Produkten oder Dienstleistungen passen.

Fazit: Die passende Ergänzung des Marketingmixes

Co-Branding-Maßnahmen sind nicht für die kurzfristige Gewinnerzielung geeignet. Stattdessen ist für die Kooperation immer eine mittelfristige oder langfristige Strategie notwendig. Dann sichern sich die beteiligten Marken zusätzliche Aufmerksamkeit und stärken ihr Image bei der bestehenden Zielgruppe und bei der Zielgruppe des Kooperationspartners. Letztendlich soll eine solche Maßnahme eine Win-win-Situation für alle beteiligten Unternehmen sein und den Marketingmix bereichern.

Geschrieben von

Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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