Viele Erwachsene erleben in ihrem Alltag wiederkehrende emotionale oder zwischenmenschliche Herausforderungen, die sich mit reiner Willenskraft oder kurzfristigen Lösungen kaum überwinden lassen. Trotz guter Vorsätze, fachlicher Beratung oder eigener Anstrengungen bleiben tieferliegende Probleme bestehen: Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, chronische Selbstzweifel, anhaltende Ängste oder immer gleiche Konfliktmuster in Beziehungen. Was viele nicht wissen: Die Wurzeln dieser Probleme reichen häufig weit in die Kindheit zurück. Ungelöste Erfahrungen aus dieser prägenden Lebensphase beeinflussen auch Jahre später unbewusst die Wahrnehmung, das Verhalten und die emotionalen Reaktionen – oft subtil, aber dennoch tiefgreifend. „Wer diese inneren Altlasten nicht erkennt und aufarbeitet, läuft Gefahr, sich ein Leben lang im Kreis zu drehen – unabhängig davon, wie sehr er sich bemüht, Veränderungen herbeizuführen“, warnt Psychologe Ramón Schlemmbach.
„Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Aber wir können dafür sorgen, dass sie uns nicht länger beherrscht“, versichert der Experte.
Genau hier setzt Ramón Schlemmbach mit seinem Coaching-Programm „Geprägt! Aber richtig“ an: Als erfahrener Psychologe unterstützt er Erwachsene dabei, die unsichtbaren Fäden ihrer Vergangenheit bewusst zu erkennen, zu entwirren und neu zu verweben – damit alte Muster nicht länger die Zukunft bestimmen. Mit „Geprägt! Aber richtig“ richtet er sich somit an Menschen, die unter wiederkehrenden emotionalen oder zwischenmenschlichen Herausforderungen leiden: ständiger Traurigkeit, Ängsten, Wut, dem Gefühl, nicht gut genug zu sein, Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen oder überhöhten Perfektionsansprüchen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur das Verstehen der eigenen Vergangenheit, sondern vor allem die nachhaltige Veränderung im Hier und Jetzt.
Ramón Schlemmbach bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im UnternehmerJournal, Ramón Schlemmbach! Als Psychologe begleiten Sie Ihre Coachingteilnehmer durch die Aufarbeitung ihrer Kindheit. Wo stehen Ihre Coaching-Teilnehmer in der Regel, bevor sie zu Ihnen kommen? Haben sie bereits eigene Versuche unternommen, ihre Themen aufzuarbeiten?
Die meisten meiner Teilnehmer haben sich bereits intensiv mit ihren Problembereichen auseinandergesetzt. Sie haben einschlägige Literatur gelesen, beispielsweise „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl, haben Coachings besucht oder innere Kind-Meditationen gemacht. Viele haben auch bereits eine oder mehrere Psychotherapien hinter sich. Häufig höre ich dann Aussagen wie: „Ich weiß das alles schon“ – aber wenn das Problem trotz allem weiterhin besteht, zeigt das, dass die eigentliche Ursache noch nicht vollständig aufgearbeitet wurde.
Wie setzt sich Ihre Zielgruppe zusammen? Gibt es Gemeinsamkeiten unter Ihren Teilnehmern?
Meine Teilnehmer sind überwiegend zwischen 30 und 60 Jahren alt, wobei es auch Ausreißer nach oben und unten gibt – meine älteste Teilnehmerin war 72 Jahre alt. Tendenziell sind etwas mehr Frauen vertreten, dennoch ist es relativ ausgewogen. Viele Teilnehmer sind Akademiker, oft auch in Vollzeit angestellt, einige sind selbstständig. Seitdem wir Stipendien für Auszubildende, Studierende, Alleinerziehende und Rentner anbieten, ist die Zielgruppe noch vielfältiger geworden.
Gibt es Unterschiede im Umgang mit dem Thema Aufarbeitung zwischen den Generationen?
Grundsätzlich ja, schließlich findet ein gesellschaftlicher Wandel statt: Früher war der Gang zum Psychologen stark stigmatisiert, heute sind jüngere Generationen offener. Allerdings sehen wir auch, dass viele Menschen erst ab einem gewissen Alter Interesse am Thema Aufarbeitung der eigenen Kindheit bekommen. Das spiegelt sich ebenfalls in unserer Teilnehmerstruktur wider – die meisten unserer Coaching-Teilnehmer sind eben keine Anfang-20-Jährigen, sondern eher Mitte 30 oder älter. Und obwohl psychologische Arbeit bei der älteren Generation eher stigmatisiert war, sind wir beeindruckt, wie viele Teilnehmer wir auch im Alter zwischen 50 und 60 Jahren bei uns im Coaching haben.
Wenn alte Wunden bleiben: Diese Kindheitsmuster begegnen Psychologe Ramón Schlemmbach am häufigste
Auf welche typischen Kindheitsprägungen stoßen Sie bei Ihren Teilnehmern? Wiederholen sich die Muster?
Zwar ist jede Biografie einzigartig, dennoch ähneln sich die Muster oft stark. Wir unterscheiden zwischen elf typischen Kindheitsprägungen – zum Beispiel zwischen der Verlassenheitsprägung, der Unterwerfungsprägung und der Unzulänglichkeitsprägung, um mal 3 zu nennen. Diese führen zu wiederkehrenden emotionale und Verhaltensproblematiken im Erwachsenenalter.
Welche Vorurteile oder Befürchtungen begegnen Ihnen bei neuen Teilnehmern am häufigsten?
Ein häufiges Vorurteil ist die Angst, dass ihnen nicht geholfen werden kann. Viele fragen sich: „Bin ich ein hoffnungsloser Fall?“ – was verständlich ist, wenn sie seit Jahren an ihren Themen arbeiten, ohne nachhaltige Erfolge zu erzielen. Ich erkläre dann gern: Es ist nicht immer das Wollen oder der Fleiß, der fehlt, sondern häufig einfach das passende Werkzeug. Wenn Sie versuchen, eine Schraube mit einem Hammer oder sogar einem Strommessgerät ins Holz zu schlagen, wird der Fortschritt meist schwierig – genauso verhält es sich mit Methoden, die für andere Themen gut geeignet sind, aber nicht für die Aufarbeitung von Kindheitsprägungen. Wenn Teilnehmer zu uns ins Coaching kommen, nutzen Sie häufig zum ersten Mal das richtige Werkzeug für ihre Thematik und erzielen damit dann richtige Ergebnisse.
Ein weiterer Vorbehalt betrifft das Online-Format. Viele sind skeptisch, ob online eine echte Vertrauensbeziehung entstehen kann. Meine Erfahrung zeigt: Gerade, weil die Sitzungen online in der gewohnten Umgebung stattfinden, öffnen sich viele Menschen sogar schneller. Zudem erleben viele Teilnehmer Gruppenelemente zunächst mit Skepsis, stellen später aber fest, dass der Austausch mit anderen eine enorme Bereicherung ist. Oft höre ich: „Ich dachte, ich wäre allein mit meinem Thema – und dann erkenne ich mich in anderen wieder.“
Von der Diagnose bis zur Verhaltensänderung: Der strukturierte Weg der Kindheitsaufarbeitung
Wie genau läuft die Zusammenarbeit mit Ihnen ab? Können Sie uns durch eine typische Kundenreise führen?
Im ersten Schritt können Interessenten über ein Formular ein kostenloses Erstgespräch bei uns anfragen. Anschließend führen wir besagtes Gespräch, in dem wir klären, ob eine Zusammenarbeit grundsätzlich sinnvoll ist. Ebenso setzen wir hinter jegliche finanzielle Fragen einen Haken. Falls es passt, folgt ein detailliertes kostenloses Erstgespräch, in dem wir die Themen des Teilnehmers genau erfassen und unser Vorgehen vorstellen.
Im Kurs arbeiten wir entlang eines klaren roten Fadens und diagnostizieren im ersten Schritt die Kindheitsprägungen, decken dann die Ursprungssituation auf und entmachten schließlich belastende Erinnerungen. Anschließend verändern wir die eigenen Glaubenssätze, sodass eine Verhaltensänderung im Alltag stattfinden kann. Meine Erfahrung zeigt, dass etwa 90 Prozent der Teilnehmer innerhalb von sechs Monaten ihre Ziele schon erreichen. Manche verlängern auf eigenen Wunsch.
Sie haben von besonderen Kundenerfolgen gesprochen. Gibt es eine Geschichte, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Eine besonders eindrückliche Geschichte ist die von Max: Er war zu Beginn stark belastet, litt unter chronischer Unzufriedenheit, Konfliktvermeidung, Wutanfällen und selbstverletzendem Verhalten. Schon nach sechs Wochen Coaching berichtete er von einer deutlichen Verbesserung seines Wohlbefindens. Er konnte sich sogar mit seinem Vater versöhnen, mit dem er zuvor ein sehr schwieriges Verhältnis hatte. Heute haben sie eine enge Beziehung und ein gemeinsames Hobby. Solche Entwicklungen sind unglaublich schön zu sehen.
Beruflicher Neustart mit Herz: Wie Ramón Schlemmbach seine wahre Bestimmung fand
Wie sind Sie selbst zu diesem Thema gekommen?
Ursprünglich wollte ich nach dem Abitur International Business studieren. Nach einem Zivildienst in Frankreich, bei dem ich mit geistig behinderten Menschen gearbeitet habe, entschied ich mich für ein Psychologiestudium. Nach dem Studium war ich zunächst im Online-Marketing tätig, merkte aber schnell, dass mich die Arbeit mit Menschen mehr erfüllt. So kam ich über Beziehungscoaching schließlich zur Spezialisierung auf Kindheitsaufarbeitung – weil ich erkannte, dass ungelöste Kindheitsprägungen die Wurzel vieler späterer Probleme sind.
Was treibt Sie heute an? Welche Mission verfolgen Sie?
Meine Mission ist es, Erwachsenen dabei zu helfen, alte Wunden zu heilen, damit sie nicht unbewusst an die nächste Generation weitergegeben werden. Indem wir Erwachsene unterstützen, ermöglichen wir es ihren Kindern, eine gesündere Kindheit zu erleben. Dieser Gedanke motiviert mich jeden Tag aufs Neue.
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Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.
