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Kirschbaum Consulting: So kommen Handwerks- und Bauunternehmen an qualifiziertes Personal

Maxim Kirschbaum ist der Geschäftsführer der Kirschbaum Consulting GmbH. Er und sein Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Mitarbeitergewinnung zu digitalisieren und dadurch mehr und qualifiziertere Bewerber zu erhalten. Mit welchen Problemen die Kunden zu ihnen kommen, welche Strategie sie anwenden und welche Zukunftsaussichten er für das Unternehmen sieht, verrät Maxim Kirschbaum in diesem Interview.

Mit immer mehr Arbeit, aber immer weniger Fachpersonal stellen sich Handwerks- und Bauunternehmen früher oder später die Frage: „Wo finden wir qualifizierte Mitarbeiter?“. Der Mangel an geschulten Arbeitskräften und die unzureichende digitale Präsenz führen dabei unumgänglich zu einer Stagnation des Umsatzes, denn: Wie soll der steigende Berg an Arbeit abgearbeitet werden, wenn nicht genug Mitarbeiter zur Stelle sind? Dieses Problem hat Maxim Kirschbaum von der Kirschbaum Consulting GmbH erkannt und eine Lösung gefunden.

Maxim Kirschbaum von Kirschbaum Consulting hat eine Strategie entwickelt, um den Handwerks- und Baubetrieben unter die Arme zu greifen. Denn mit ihren eigenen Mitarbeitergewinnungsmaßnahmen sind sie nur mäßig erfolgreich. Statt des gewünschten Fachpersonals erhalten die Betriebe nur wenig zufriedenstellende Bewerbungen. Außerdem fällt es ihnen sehr schwer, ihr Unternehmen online angemessen zu präsentieren, um sich von anderen Betrieben abzuheben. Hinzu kommt, dass neben den aktiv suchenden Kandidaten vor allem diejenigen Bewerber für sie interessant sind, die sich noch in einer Anstellung befinden, dort allerdings unglücklich sind. Diese wechselwilligen Fachkräfte mit bezahlter Werbung zu erreichen, ist das Spezialgebiet von Maxim Kirschbaum und seinem Team der Kirschbaum Consulting GmbH. Wie sie dieses Ziel erreichen und welchen Vorurteilen Maxim Kirschbaum dabei begegnet, berichtet er uns im folgenden Interview. 

Maxim Kirschbaum von der Kirschbaum Consulting im Interview!

Herzlich willkommen im UnternehmerJournal, Maxim Kirschbaum! Gemeinsam mit Ihrem Bruder Niklas leiten Sie die Kirschbaum Consulting GmbH. Mit welchen Anliegen kommen Ihre Kunden auf Sie zu und wie sieht Ihre Zielgruppe aus?

Wir helfen Handwerks- und Bauunternehmen in ganz Deutschland dabei, über die Sozialen Medien neue Mitarbeiter zu finden. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, dafür zu sorgen, dass für qualifizierte Kandidaten kein Weg um unseren Kunden herumführt. Unsere Kunden kommen aus verschiedenen Gewerken: Das Spektrum reicht von Garten- und Landschaftsbau, Sanitär, Heizung, Klima, Elektroinstallation und Haustechnik über Straßen- und Tiefbau bis zu Asphaltbau sowie Hochbau. Mein Team der Kirschbaum Consulting GmbH und ich betreuen Firmen mit einer Größe von 50 bis zu 400 Mitarbeitern. Teilweise arbeiten wir auch mit sehr viel größeren oder auch manchmal mit etwas kleineren Firmen zusammen, aber das ist dann eher die Ausnahme. Durchschnittlich beschäftigen unsere Kunden etwa 80 bis 150 Mitarbeiter. Ziel ist es immer, auch die passiven Kandidaten zu erreichen. Das heißt: Menschen, die zwar nicht aktiv auf der Suche sind, weil sie zum Beispiel bereits einen Job haben, die sich dort aber nicht wohlfühlen und deshalb wechselwillig sind, wenn man sie erreicht. Genau das sehen wir als unsere Hauptaufgabe.

Maxim Kirschbaum: Drei wesentliche Faktoren, um Mitarbeiter zu finden

Warum genau benötigt ein so großes Handwerksunternehmen Unterstützung beim Recruiting?

Sie alle haben ein grundsätzliches Problem bei der Mitarbeitergewinnung und gelangen einfach nicht an die richtigen Fachkräfte. Das liegt an drei wesentlichen Faktoren: Zunächst einmal schaffen es die meisten Handwerker nicht, ihre eigenen Vorteile hervorzuheben beziehungsweise überhaupt erst einmal zu identifizieren. Wenn man sich auf Stepstone umsieht und Stellenanzeigen liest, hat man schnell das Gefühl, als hätte man es immer mit dem gleichen Unternehmen zu tun. Die Stellenanzeigen sind nahezu austauschbar – „Wir bieten… Wir sind… Du bist… Attraktives Gehalt… In dritter Generation…  Abwechslungsreiche Arbeit“. Mal ehrlich… gerade, was die Aufzählung der Vorteile betrifft, könnten diese Unternehmen genauso gut auf der Suche nach einem Steuerberater sein. Die Stellenanzeigen sind alle sehr allgemeingültig formuliert. In einer Stellenanzeige muss die Firma sich jedoch eine Identität schaffen.

Die zweite Herausforderung besteht darin, die richtige Zielgruppe über die sozialen Medien zu erreichen. Hierfür ist vor allem ein hochwertiges Video- beziehungsweise Bildmaterial notwendig. Deswegen gehört es zu unseren ersten Maßnahmen, ein Recruiting-Video zu drehen. Damit bewegt sich mein Team von der Kirschbaum Consulting GmbH dann bereits im Bereich der Entwicklung einer Arbeitgebermarke.

Das geeignete Bewerbungsmanagement laut Kirschbaum Consulting

Gibt es weitere Herausforderungen?

Als weiteres großes Problem erweist sich die interne Prozessoptimierung im Bewerbungsmanagement. In der Regel ist jeder Geschäftsführer in dieser Hinsicht zunächst sehr selbstbewusst und beteuert: „Wenn der Bewerber erst einmal hier ist, verhaften wir ihn auch.“ Tatsächlich haben die wenigen Bewerber, die aufgrund von Mund-zu-Mund-Empfehlungen auf die Firmen zukommen, gedanklich ohnehin schon unterschrieben. Es ist also keine große Kunst, diese Einstellungen zu realisieren. Bei Kirschbaum Consulting geht es unter anderem darum, einen richtigen Prozess im Bewerbermanagement zu implementieren. 

Wir haben festgestellt, dass unsere erfolgreichsten Kunden diejenigen sind, die am besten – im Sinne von professionellsten – mit den Bewerbungen umgehen. Das heißt, die Kandidaten zügig kontaktieren, sie auf die richtige Art und Weise kontaktieren und vieles mehr. Das ist übrigens auch die Vorgehensweise bei anderen Leadgenerierungs-Agenturen, die zum Beispiel im Bereich Neukundengewinnung tätig sind.

Maxim Kirschbaum

Maxim Kirschbaum von der Kirschbaum Consulting GmbH kann die Vorurteile in der Branche entkräften

Lassen Sie uns hier gern noch etwas mehr in die Tiefe gehen. Erfahrungsgemäß haben Handwerker, die Mitarbeiter suchen, schon einiges ohne große Erfolge ausprobiert. Dementsprechend sind sie vielleicht auch skeptisch, wenn Sie ihnen neue Möglichkeiten zeigen. Welche Bedenken begegnen Ihnen dabei?

Diese Skepsis zeigt sich besonders deutlich, wenn wir die Wichtigkeit der sozialen Medien erläutern. Je älter ein Firmenchef ist, desto weniger kann er sich vorstellen, neue Mitarbeiter über diese Plattformen zu gewinnen. Er ist dort oft selbst nicht aktiv und davon überzeugt, dass es bei seinen potenziellen Mitarbeitern, die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind, ebenso ist. So einen Fall hatten meine Kolleginnen und Kollegen bei Kirschbaum Consulting tatsächlich erst heute wieder. Doch diese Vermutungen können wir mit Statistiken eindeutig widerlegen. In Deutschland gibt es auf Facebook und Instagram rund 30 bis 40 Millionen Nutzer – natürlich auch in den Altersgruppen, die wir erreichen möchten. Wenn unsere Strategie nicht funktionieren würde, wäre Kirschbaum Consulting nicht so erfolgreich. Und dann hätten wir auch nicht so viele Mitbewerber.

Es trifft übrigens auch nicht zu, dass man Ingenieure, Meister oder Techniker nicht in den sozialen Medien erreichen würde. Zahlenmäßig gibt es in diesen Berufsgruppen zwar einfach weniger Adressaten, weswegen die Suche schwieriger ist – aber auch diese Menschen sind in den sozialen Medien aktiv.

Maxim Kirschbaum: Auf die Authentizität kommt es an

Welche Vorurteile gibt es noch?

Punkt zwei betrifft die Skepsis gegenüber Werbung allgemein. Manch einer befürchtet, die Werbung sei nicht effektiv. Oft wird von einem Bekannten berichtet, der „das mal probiert hat“, aber damit erfolglos geblieben ist. Hier muss betont werden, dass es sich mit Werbung auf Instagram, Facebook und Co. wie mit Fernsehwerbung und Radiowerbung verhält: Das ist erst einmal nur ein Kanal. Ich kann gute und schlechte Werbung schalten. Ich kann zur Halbzeit beim EM-Spiel einen Werbespot schalten oder irgendwann um 3 Uhr nachts neben den DSF-Sportclips (lacht).

„Besonders jetzt, wo am Markt mehr Wettbewerb um geeignete Bewerber stattfindet, benötigt man authentisches Material.“

Man kann nicht mit amerikanischen Models werben, die einen Schraubenzieher so in der Hand halten, wie du noch nie jemanden einen Schraubenzieher in der Hand halten sehen hast. Wir werben mit dem Chef und den Mitarbeitern, damit die Nutzer erkennen: „Aha, das sind die.“ Sowohl die Chefs als auch die Mitarbeiter erzählen, wer sie sind und wofür sie stehen. Mit dieser Strategie ist Kirschbaum Consulting den meisten anderen Agenturen meilenweit voraus. Ganz wichtig ist dabei übrigens, dass auch die Mitarbeiter zu Wort kommen. Da draußen gibt es einfach zu viele Videos, in denen drei Geschäftsführer hinter ihrem Schreibtisch erzählen, wie toll sie sind. Authentizität geht anders. Die Nutzer merken das sofort.

Diese Fehler machen viele Handwerksbetriebe in der Mitarbeitergewinnung 

Unauthentische Werbung und Vorurteile gegenüber neuen Medien hindern Handwerksbetriebe also daran, neue Mitarbeiter zu akquirieren. Sehen Sie noch weitere Fehlerquellen?

Was vielen Firmen eindeutig fehlt, ist ein klares Bewerbermanagement. Wir haben bereits mit Marktführern im Garten- und Landschaftsbau und aus den Bereichen Sanitär und Heizung zusammengearbeitet. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Fehler diese Unternehmen in diesem Bereich trotz ihrer Größe noch gemacht haben. Da werden Bewerber zum Beispiel überhaupt nicht kontaktiert oder man versucht es alle zwei Wochen am Freitag um elf Uhr, wenn natürlich niemand zu erreichen ist. Oftmals fehlt auch die Schnelligkeit. Um Professionalität und somit Erfolg zu erreichen, haben wir Ausschau nach den Schnittmengen für Erfolg und Misserfolg gehalten und diese für unsere Kunden festgehalten. Das, was mein Team von der Kirschbaum Consulting GmbH und ich unseren Kunden anbieten, basiert also auf der puren Praxiserfahrung zahlreicher erfolgreicher Projekte.

Diese Erfahrung zeigt: Die Bewerber werden zu spät kontaktiert, das Bewerbungsgespräch wird dann zu spät vereinbart, der Vertrag sehr spät unterzeichnet. Das zieht sich durch alle Phasen hindurch. Unternehmen müssen offen dafür sein, etwas an ihrem Prozess zu verändern. In der Regel haben sie auch kein Bewerbermanagementsystem, eine Recruiting-Software wie Recruitee existiert nicht. Stattdessen haben sie irgendeinen Ordner im E-Mail-Postfach, der mit „Bewerbungen“ betitelt wird und lauter PDFs beinhaltet. 

Tipps von Maxim Kirschbaum für den Bewerbungsprozess

Verstehe. Ich frage mal umgekehrt: Welche Tipps würden Sie einem Handwerksbetrieb denn mitgeben, um Bewerbungen ordentlicher zu managen, beziehungsweise um überhaupt erst einmal Bewerbungen zu erhalten?

Wichtig ist es auf jeden Fall, die sozialen Medien überhaupt zu nutzen. Außerdem müssen Handwerksbetriebe akzeptieren, dass das Ganze Geld kosten wird und darf. Natürlich ist es auch kostenlos möglich, auf Facebook und Instagram nach neuen Mitarbeitern zu suchen. Aber meistens reicht es nicht aus, einfach mal etwas zu posten. Die Plattformen haben ja auch gar kein Interesse daran, dass wir über sie kostenlos Mitarbeiter und Kunden gewinnen. Mit einer normalen Reichweite von 100 bis 500 Followern, die größtenteils aus Freunden, Verwandten und Bekannten besteht, wird man nichts ausrichten. Man muss sich in die Sphären unserer Zielgruppe hineinkaufen.

Im Leben eines Handwerkers gibt es hierbei oftmals diesen magischen Moment, irgendwann im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Die Frau ist vielleicht schwanger und er will sich beruflich umorientieren. Er streitet sich mit seiner Frau, weil ihn die Arbeit nervt, streitet sich mit seinem Chef, weil die Maschine schon wieder nur notdürftig repariert wird und nicht ausgetauscht wird. Genau in diesem Moment muss man als Handwerksfirma, die Mitarbeiter sucht, präsent sein. Das heißt: Es reicht nicht aus, nur einmal aufzutauchen. Auf die Frequenz kommt es an.

„Wir bei Kirschbaum Consulting haben festgestellt, dass wir im Schnitt sieben bis neun Ausspielungen brauchen, bis sich ein Interessent bewirbt.“

Der Prozess dazwischen kann mehrere Wochen dauern. Er sieht die Anzeige, er sieht sie noch einmal, er informiert sich vielleicht auf der Webseite und dann irgendwann kommt es zur Bewerbung.

Maxim Kirschbaum erklärt, wie man sich als Firma authentisch darstellen kann

Haben Sie weitere Tipps?

Wie schon erwähnt, ist es außerdem wichtig, mit authentischem Material zu arbeiten. Dabei sollten die Betriebe unbedingt einen Profi ans Werk lassen. Wir sehen häufig irgendwelche Imagevideos von Firmen, egal ob zum Thema Recruiting oder Neukundengewinnung, die zwar dem Videografen gefallen, aber nicht zur Zielgruppe passen. Ich meine zum Beispiel Hip-Hop-Beats, die in einem Gartenbau-Video laufen oder episches Paukengetrommel, das den Anschein erweckt, es handele sich um Musik von Hans Zimmer. 

Diese Videos gefallen vor allem ihren Machern und sind auch durchaus professionell, aber passen oft nicht zur Zielgruppe. Der Partner für ein solches Projekt sollte also immer mit Bedacht gewählt werden. Wir bei Kirschbaum Consulting fokussieren uns exakt auf diesen speziellen Bereich: Wir machen den ganzen Tag nichts anderes, als über die sozialen Medien Personal für Handwerks- und Bauunternehmen anzuwerben. Dadurch haben wir ein viel tieferes Zielgruppenverständnis, als fast alle Mitbewerber auf dem Markt.

Sie haben das Thema Authentizität angesprochen. Wie wird eine Firma authentisch?

Die Betriebe sollten sich zunächst einmal Gedanken dazu machen, was wirklich für ihr Unternehmen spricht. Es ist eine Sache zu sagen: Wir sind 200 Mitarbeiter groß. Aber es ist eine andere Sache, damit zu werben, dass man breit aufgestellt ist, 200 Mitarbeiter hat und dass diese sich dank der Größe der Firma dort einbringen können, wo ihre Stärken liegen. Oder dass man Fort- und Weiterbildungen fördert und einen hohen Bedarf an Nachwuchskräften hat. Die großen Unternehmen, mit denen mein Team von Kirschbaum Consulting und ich vorzugsweise zusammenarbeiten, haben da schon einen klaren Klassenvorteil.

Mit Maxim Kirschbaum und Kirschbaum Consulting gute Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen 

Sie haben ja nun schon einige Kunden betreut. Können Sie uns von ein paar Kundenerfolgen berichten?

Die Firma Koch + Thüner hat durch uns zum Beispiel sechs Mitarbeiter eingestellt, der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Kretschmer fünf neue Kollegen. Es freut uns natürlich immer, wenn uns ein Kunde anruft und fragt: „Wie machen Sie das? Wir haben alles probiert und jetzt kommt eine qualifizierte Bewerbung nach der anderen rein.“ Doch auch mit den Kandidaten gibt es immer wieder schöne Momente. Mit den Bewerbern halten wir teilweise ebenfalls Kontakt. Mir schrieb tatsächlich ein Handwerksmeister, den wir an eine große Firma vermittelt haben, dass seine Frau gerade neben ihm säße und vor Freude über seine neue Arbeit weinen würde.

Besonders in Hinblick auf meine eigene Vergangenheit ist das ein wichtiges Thema für mich. Ich habe ursprünglich Wirtschaftsinformatik studiert und dabei Erfahrung in einigen IT-Abteilungen gesammelt und bei mir hat es damals einfach nie gepasst – als hätte man einem Fisch gesagt, er soll einen Baum hinaufklettern. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, gute Arbeitnehmer und gute Arbeitgeber zusammenzubringen.

„Besonders Arbeitnehmer lassen sich im Handwerk sehr viel gefallen. Sie machen ihren Job jahrelang und wissen gar nicht, wie viel besser sie es haben könnten.“

Wir bei Kirschbaum Consulting haben teilweise Bewerber, die bei ihrem alten Arbeitgeber zwölf Euro pro Stunde verdienen. Mit ihrem Können und ihrer Erfahrung – und sowieso laut Tarif – müssten sie jedoch 18 Euro verdienen. Das sind natürlich Ausnahmen, aber sie kommen vor. Das Gehalt sollte selbstverständlich nie das einzige Argument sein und gute Arbeitskräfte sind sich ihres Wertes häufig auch bewusst. Aber gerade das Thema „Familiäres Betriebsklima“ klingt zwar oft abgedroschen, ist bei uns jedoch einer der häufigsten Wechselgründe überhaupt.

Der berufliche Weg von Maxim Kirschbaum von Kirschbaum Consulting

Ein Thema haben Sie schon ein bisschen angerissen: Sie sind ja nicht als Recruiter für Handwerker auf die Welt gekommen. Wie hat sich das bei Ihnen ergeben? Und welche Rolle spielt Ihr Bruder dabei?

Ich habe, wie bereits erwähnt, Wirtschaftsinformatik studiert. Dabei ging es meist um Daten und auch Facebook-Advertising war schon in meinem Studium ein Thema. Nach dem Studium war es an der Zeit, einen Job zu finden. Allerdings hatte ich diesbezüglich meine eigenen Vorstellungen. Ein Job bei Continental, VW oder anderen „coolen“ Arbeitgebern in meiner Region rund um Hannover hat mich nie wirklich gereizt. Hinzu kam, dass ich bereits während des Studiums durch familiäre Umstände mehr Verantwortung zu tragen hatte und darum bemüht war, Geld zu verdienen. Ich wollte außerdem grundsätzlich schon immer selbstständig sein. Die ersten unternehmerischen Gehversuche machte ich ganz klassisch als Webdesigner für lokale Unternehmen. Darunter befanden sich auch kleine Handwerksunternehmen. 

Dort bekam ich immer wieder Dinge zu hören wie: „Ja, stimmt die Telefonnummer auf der Website ist falsch, aber wissen Sie, ich habe so viele Aufträge, ich will gar nicht, dass mich noch mehr Leute anrufen.“ Man musste nicht Einstein sein, um schnell festzustellen, dass Neukundengewinnung nicht das Problem dieser Unternehmen war: Das hauptsächliche Problem bestand vielmehr darin, neue Mitarbeiter zu finden. Ich hatte damals auch einige Bekannte und Freunde, die ebenfalls händeringend Mitarbeiter gesucht haben und das hat mich dann letzten Endes zu dem geführt, was ich heute mache.

Maxim Kirschbaum

Die Gründung der Kirschbaum Consulting GmbH

Wie ging Ihr Weg dann für Sie weiter?

Wir haben dann getestet, ob und auf welche Weise wir mit einem Recruiting-Prozess zum Erfolg beitragen können und unsere Vorgehensweise hat funktioniert. Über Empfehlungen kamen nach und nach immer weitere Firmen auf uns zu. Am Anfang habe ich mit einem Unternehmen zusammengearbeitet, das verschiedene kleine Nischen bedient hat, auch die Gartenpflege. Darüber wurde einer der größten GaLa-Bauer ganz Deutschlands auf uns aufmerksam. Ein weiterer Erfolgsfaktor war zweifellos, dass ich meinen Bruder überzeugen konnte, ins Unternehmen einzusteigen. Wir ergänzen uns perfekt: Ich bin eher der introvertierte Part und Niklas bringt das extrovertierte Element in das Unternehmen ein. Er kann gut auf Menschen zugehen. Wenn er in Gesprächen dabei ist, wird auch sehr viel mehr gelacht als mit mir (lacht). 

Bei der Teamführung braucht es immer Leute, die den Laden zusammenhalten und die Mitarbeiter motivieren. Außerdem ist Niklas ein wichtiger Motor bei Kirschbaum Consulting. Wo ich oft noch skeptisch bin und lieber langsamer machen möchte, sorgt er dafür, dass wir Gas geben. Viele der bedeutendsten Änderungen wurden von ihm initiiert. Er hindert mich oft daran, zu lange zu zögern und abzuwägen und sorgt dafür, dass wir größere Schritte unternehmen. Mittlerweile sind wir ein Unternehmen mit neun Mitarbeitern. Hätte mir das jemand vor zwei Jahren gesagt, hätte ich ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt.

Mit Kirschbaum Consulting immer auf dem neuesten Stand bleiben

Social Media ist ja eine schnelllebige Branche. Erzählen Sie uns doch bitte, wie Sie auf dem Laufenden bleiben: Bilden Sie sich aktiv weiter oder ist es mittlerweile vor allem die Praxiserfahrung, von der Sie profitieren?

Ja, man muss rennen. (lacht) Was vor einem Jahr funktioniert hat, funktioniert heute einfach nicht mehr. Das ist ein klischeehafter Satz, den ich früher nie verstanden habe. Dennoch pflegen wir im Wettbewerb auch freundschaftliche Beziehungen, egal ob mit Kollegen im gleichen oder in anderen Branchen. Wir gehen mit Kirschbaum Consulting nicht nur auf Konfrontation und kochen nicht nur unser eigenes Süppchen.

Neben dem ständigen Überblick, wie sich der Bereich des Social Recruiting entwickelt, ist uns der Kontakt mit Kunden sehr wichtig.

„Viele der Verbesserungen, die wir anstoßen, werden durch unsere Kunden initiiert.“

Bei der Prozessoptimierung oder Herauskristallisierung der Vorteile als Arbeitgeber ist es auch wichtig, aufmerksam zuzuhören und die Schnittmenge des Erfolgs und Misserfolgs herauszufinden.

Maxim Kirschbaum möchte die Branche mit Kirschbaum Consulting langfristig attraktiver machen

Noch eine abschließende, aber sehr wichtige Frage: Wie Sie gerade sagten, ändert sich der Markt permanent. Durch Corona wurde das noch einmal beschleunigt und wird sich vielleicht auch weiterhin beschleunigen. Wie wird sich die Recruiting-Welt im Handwerk Ihrer Einschätzung nach weiterdrehen und welche Rolle wollen Sie mit Kirschbaum Consulting dabei spielen?

Meine Mission ist es grundsätzlich, attraktiven Arbeitgebern dabei zu helfen, attraktive Arbeitnehmer zu finden. Daher sind wir bei der Kirschbaum Consulting GmbH auch sehr sorgsam bei der Auswahl unserer Kunden. Letztendlich sind wir nur eine Lupe oder ein Verstärker dessen, was ohnehin schon existiert. Unser Ziel ist es, genau diese Momente zu schaffen, von denen ich bereits erzählt habe: Dass sich Unternehmen freuen, neue und gute Mitarbeiter zu haben und diese wiederum glücklich über ihren neuen Job sind.

Langfristig gesehen wissen wir alle, dass der Fachkräftemangel noch sehr viel stärker werden wird. Wir haben Kunden im Straßen- und Tiefbau, die mehr als zehn Schachtmeister beschäftigen, welche alle älter als 50 sind. Logischerweise machen sich diese Firmen bereits jetzt Sorgen, ob sie die Posten in fünf oder zehn Jahren nachbesetzen können. Es ist ja oft kein Ersatz in Sicht. Wichtig wird meiner Meinung nach langfristig sein, das ganze Thema auf eine andere Meta-Ebene zu bringen. Arbeitgeber suchen oft die eierlegende Wollmilchsau. Die Chefs müssen sich mit dem Thema beschäftigen, wie sie die Mitarbeiter, die sie schon haben, dazu bringen, sich weiterzuentwickeln. Es wird zudem immer wichtiger werden, es durch Prozesse und Systeme langfristig zu schaffen, auch Quereinsteiger schneller „baustellentauglich“ zu bekommen. Am entscheidendsten ist oft einfach, dass die Mitarbeiter integer sowie zuverlässig sind und dass sie den notwendigen Willen mitbringen.

Mit Maxim Kirschbaum von Kirschbaum Consulting den Gegenwind zum Aufwind machen

Wie kann man dieser Entwicklung Ihrer Meinung nach entgegenwirken?

Ich höre häufig so etwas wie: „Einer unserer besten Vorarbeiter kommt ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich.“ Ich glaube, wir müssen durch gutes Marketing die Attraktivität der Berufe noch sehr viel stärker herausstellen und durch Prozesse, Onboarding-Systeme und andere Strategien Fehler vermeiden. Das ist in manchen Gewerken natürlich schwerer als in anderen, aber langfristig ist eine derartig professionelle Vorgehensweise einfach alternativlos. Wir merken ja bereits heute, dass Kältetechnik-Unternehmen beispielsweise auf viele Quereinsteiger zurückgreifen und auf ihren Baustellen nur noch einer der Mitarbeiter den notwendigen großen Kälteschein hat, um die Arbeiten ausführen zu dürfen.

So, wie sich die Mitarbeiter ihres Wertes bewusst sind, müssen es auch die Unternehmen werden. Diesen Wert und die Attraktivität, die ja durchaus vorhanden sind, gilt es, verstärkt zu kommunizieren. Der Geschäftsführer behandelt seine Mitarbeiter auf Augenhöhe? Der Laden sieht gut aus? Es werden sogar Rückenmassagen oder Nichtraucherkurse angeboten? – all das muss auch bekanntgemacht werden.

Es ist und wird nicht leicht. Auch wir von Kirschbaum Consulting laufen hier nicht den ganzen Tag mit einem Grinsen durch die Gegend, aber wenn man sich dieser Themen rechtzeitig annimmt, wird man langfristig davon profitieren. Es fehlen im Handwerk an die 180.000 Unternehmensnachfolger. Die Mitarbeiter dieser Firmen werden nicht alle mit ihrem Chef in Rente gehen. Wer nicht nur die Hände in den Schoß legt, sondern etwas unternimmt – so wie unsere Kunden bei der Kirschbaum Consulting GmbH – wird vielleicht den Gegenwind zu seinem Aufwind machen.

Sie wollen als attraktiver Arbeitgeber in der Handwerks- und Baubranche die Anzahl und Qualität von Bewerbern erhalten, die sie verdienen?
Melden Sie sich jetzt bei Maxim Kirschbaum von der Kirschbaum Consulting GmbH zum kostenfreien Erstgespräch an.

Hier klicken, um zur Webseite von Maxim Kirschbaum zu gelangen.

Geschrieben von

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.

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