Das originäre Marketingziel eines jeden Unternehmens ist jedoch die Steigerung beziehungsweise Maximierung von Umsatz und Gewinn. Eins wie das andere sichert die Existenz der Firma sowie die Arbeitsplätze der Beschäftigten. Diesem Unternehmens- respektive Marketingziel wird alles andere untergeordnet. Es steht im Fokus für jegliches Denken und Handeln.
Ohne Marketingstrategie kein Marketingziel
Um das Marketingziel zu erreichen braucht es eine Strategie, die Marketingstrategie. Sie ist ein Leitfaden zur Realisierung der Unternehmensziele. Bildlich ausgedrückt ist die Marketingstrategie der Routenplaner Richtung Marketingziel. Ohne klare Strategie besteht die latente Gefahr, das Ziel zu verfehlen oder – noch schlimmer – es gar nicht zu finden. Die Marketingstrategie ist Orientierungshilfe und Gewähr dafür, dass alle Beteiligten und Betroffenen dieselbe Sprache sprechen.
Fünf strategische Schritte zum Marketingziel 2022
Soll-Ist-Analyse
Dieser Vergleich ist eine unverzichtbare Voraussetzung für den realistischen Vergleich zwischen aktueller und angestrebter Marketingsituation. Der Ist-Zustand rekrutiert sich aus dem unternehmenseigenen Datenbestand, ergänzt um Markt- und Standortanalysen, Umfragen sowie Studien zu Markt und Mitbewerbern bis hin zu allgemeinen Geschäftsinformationen.
Soll ist das, was geplant wird und als Marketingziel erreicht werden will – es sind die Unternehmensziele. Die Inhalte der Soll-Analyse ergeben in strukturierter und aufbereiteter Form den Marketingplan, gegliedert in
- Kurzversion
- Zusammenfassung der Key-Inhalte und Aussagen auf eine A4-Seite
- Analyse der für das Jahr 2022 zu erwartenden Marktsituation
- Ausführliche Marketingstrategie mit dem anvisierten Marketingziel
SWOT-Analyse
Die Abkürzung SWOT steht für den englischen Marketingbegriff Strengths – Weakness – Opportunities – Threats; zu Deutschen Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken.
Betrachtet und bewertet werden die unternehmensinternen Stärken und Schwächen sowie die externen Chancen und Risiken. Die interne Sicht richtet sich auf Bereiche wie Marktanteil und Kundenzahlen, wie Dienstleistungsqualität mit Service und Aftersales. Der externe Blickwinkel zeigt die Kunden- und die Wettbewerbsstruktur, Kundenanforderungen sowie Kundenwünsche auch unter demografischen Gesichtspunkten und natürlich die zu erwartende Wirtschaftslage nebst dem Arbeitsmarkt.
Auf dem Weg zum Marketingziel nutzt man mit SWOT die schon vorhandenen Stärken des Unternehmens und baut sie aus.
Zielgruppendefinition
Wer verkaufen will, der muss wissen an wen – der Kundenkreis muss bekannt sein und als Zielgruppe exakt definiert werden. Das geht nicht ohne, positiv formuliert nur mit einer Zielgruppenanalyse. Sie vermittelt ein tiefes Verständnis für die Zielgruppe und hilft, aktuelle Trends sowie Veränderungen schon in einem frühen Stadium zu erkennen.
- Mit der Zielgruppendefinition sollte man diese Kernfragen beantworten
- Beurteilung und Bewertung des Leistungsangebotes in Bezug auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche
- Begründung sowie Argumentation zu den Vorteilen und Vorzügen des Leistungsangebotes
- Welche guten Gründe gibt es, dass sich die Kunden für „unser“ Angebot entscheiden sollten
- Welche Kundenbedürfnisse werden durch „unser“ Angebot tatsächlich befriedigt – Stichwort: Treffer ins Schwarze
Positionierung mit USP
Die Unique Selling Proposition oder Unique Selling Point, zu Deutsch Alleinstellungsmerkmal, ist der Schlüssel zur Produktvermarktung. Zu den gängigen USPs gehören beispielsweise die Formgebung, eine technische Eigenart bis Einmaligkeit oder der Service.
- Die Einmaligkeit des Angebotes ist ins rechte Licht zu rücken
- Der Kosten-Nutzen-Effekt für den Kunden muss man bis ins Detail herausarbeiten
- Ist das Angebot tatsächlich so wettbewerbsfähig, wie beworben
- Wie lässt sich der USP noch steigern – Stichwort: Nachhaltigkeit, Langlebigkeit
Notfallplan für den Worst Case
Der Begriff Marketingziel macht deutlich, dass es sich bei der Zielsetzung um eine Planung handelt. Sie ist Schritt für Schritt zu realisieren. Der Weg zum Ziel ist weit und oftmals steinig – Unwägbarkeiten oder Fehler inklusive. Um das Ziel nicht zu verlieren oder zu verpassen, muss man für den Notfall vorsorgen beziehungsweise vorbeugen.
Ein Notfallplan simuliert verschiedene Situationen, anders gesagt spielt er Szenarien durch und versieht sie mit Lösungswegen.
Solche Notsituationen sind beispielsweise
- gravierende Änderungen der Zielgruppe
- überraschende Aktionen von Mitbewerbern, die den USP gefährden
- Änderung der Produktstrategie wegen Hersteller- und/oder Lieferproblemen – Stichwort: Corona-Pandemie
Die Stufen auf dem Weg zum Marketingziel sind mit Kennziffern nebst einem Ampelsystem zu definieren. Das ermöglicht ein bedarfsgerechtes Eingreifen mit den vorab festgelegten Maßnahmen.
Resümee
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Marketingziele sowohl Ansporn als auch Herausforderung sind. Das „für 2022 ausgerufene Marketingziel“ vereint alle, die daran mitarbeiten – von der Geschäftsleitung bis zum Azubi. Mit dem Marketingziel kann sich somit jeder im Unternehmen identifizieren – umgekehrt kann das auch ohne Ausnahme von jedem erwartet werden.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.