Täglich rollen unzählige LKWs über unsere Autobahnen. In riesigen Lagerhallen wird rund um die Uhr kommissioniert und quer durch Europa erstrecken sich große logistische Netzwerke. Davon bekommen Endverbraucher, die in der Drogerie ihre Produkte kaufen oder Waren online bestellen, nur wenig mit, weiß Mark Leinhos. Für Händler und Hersteller ist es umso wichtiger, über ein funktionierendes Netzwerk aus professionellen und zuverlässigen Partnern zu verfügen und reibungslose Abläufe zu generieren. Mark Leinhos von Gate56 ist Logistikexperte und weiß genau, welche Komplexität in dieser Branche steckt.
Von der Beratung, über die Planung und Durchführung von Großprojekten und Sonderfahrten, bis hin zum kompletten E-Commerce-Bereich bekommen die Kunden seiner Gate56 Unternehmensgruppe alles aus einer Hand. Mark Leinhos verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Logistikbranche und beschäftigt Experten in seinem Unternehmen, die schon seit 30 Jahren in diesem Bereich tätig sind. Von der jahrelangen Erfahrung, der tiefgreifenden Expertise und dem immer aktuellen Know-how über die neuesten Marktentwicklungen profitieren die Kunden von Gate56 enorm. Worauf es bei Logistikdienstleistungen insbesondere ankommt, welche Fehler Kunden in dem Bereich machen und wo sich der wachsende Bereich des E-Commerce hinentwickelt, verrät Mark Leinhos von Gate56 im Interview.
Mark Leinhos von Gate56 bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im UnternehmerJournal, Mark Leinhos. Sie sind der Gründer und Geschäftsführer von Gate56. Was ist das Angebot Ihres Unternehmens und für welche Zielgruppe sind Sie tätig?
Wir sind keine klassische Spedition, sondern ein Speditions- und Logistik-Dienstleistungsunternehmen. Wir sind bei Gate56 sowohl im Bereich der Spedition und der Kontraktlogistik als auch im E-Commerce tätig. In der Kontraktlogistik bilden wir mit unserem Projektteam, welches aus Ingenieuren und studierten Logistikexperten besteht, Großprojekte ab und sind in der Lage, diese zu initiieren, zu kalkulieren und am Ende auch umzusetzen. In der Spedition sind wir im Bereich LTL und FTL unterwegs. Das heißt, wir haben bei Gate56 Teilpartien und Komplettladungen, welche mittels 40-Tonnen-LKWs transportiert werden.
„Wir sind mit Gate56 europaweit unterwegs und laden für mehrere Weltmarktführer.“
Zudem sind wir bei Gate56 in der Lage, auch Sonderfahrten mit dem eigenen, gut ausgestatteten, Fuhrpark abzudecken oder Stückgutsendungen über Stückgutpartner abzufertigen.
Außerdem sind wir für mehrere Kunden, aus den unterschiedlichsten Branchen im Bereich E-Commerce tätig. Hier haben wir zum Beispiel Kunden von „Die Höhle des Löwen“, bei denen wir den kompletten logistischen Prozess von Anfang an begleiten. Wir kümmern uns um mit Gate56 die Kartonage-Entwicklung und analysieren die Produkte hinsichtlich der Anforderungen an ihre optimale Verpackung. Dann schauen wir gemeinsam mit dem Kunden, dass der Shop solide läuft. Für Shopify-Kunden greifen wir auf eine Kooperation mit einer Shopify-Agentur zurück, die Expertenstatus hat. Durch unsere Partnerschaft mit ProSec Networks bieten wir zudem bei Bedarf höchste IT-Security. Im E-Commerce haben bei Gate56 wir mehrere Sparten und insgesamt über 4.000 einzelne Produkte, die wir für unsere Kunden versenden dürfen. Da ist von Kosmetik, über Uhren-Cases, bis hin zu medizinischen Produkten alles dabei. In eigenen Lagerhallen und unter Einhaltung strengster Hygienevorschriften bereiten wir auch medizinische Tests für unsere Kunden vor.
„Im E-Commerce können wir bei Gate56 alles abdecken, was möglich ist.“
Wir verfügen über eigene Entwickler und bieten unseren Kunden bei Gate56 verschiedene Beratungspakete, wie zum Beispiel spezielle Startup-Pakete, an. Zudem entwickeln wir zusammen mit größeren Kunden auch neue Vertriebskanäle und Plattformen, analysieren die Lieferantenanforderungen der Kunden unserer Kunden und erstellen ein Beförderungskonzept.
Die Gate56 Unternehmensgruppe ist in der Branche umfangreich vertreten und verfügt über viele namhafte Geschäftspartner. Können Sie Beispiele nennen?
Unser Unternehmen der Gate56 verfügt über KPIs aller führenden Shopsysteme in Europa und mit unserer Spedition und unseren Programmen sind wir unter anderem in der Lage, Douglas, Aldi, Lidl, Rossmann, Amazon und Co. zu beliefern, was wir auch täglich tun. Außerdem haben wir Kooperationen mit UPS, DHL und DPD und alle Dienstleister fahren unsere fünf, nach Produktkategorie gesplitteten, Standorte täglich an.
Offenheit ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit mit Mark Leinhos
Sind die Kunden Ihnen und Ihrem Angebot bei Gate56 gegenüber offen oder reagieren sie zunächst skeptisch?
Es kommt immer auf den Kunden und das Projekt an. Generell müssen unsere Kunden der Gate56 uns gegenüber aber offen sein, weil schlussendlich alles nur mit Offenheit funktioniert. Schon bei den Marketingkonzepten arbeiten wir schon relativ eng mit der Marketingabteilung des Kunden zusammen und werden über Marketingaktionen bereits im Voraus informiert, sodass wir unsere Personalplanung dementsprechend gestalten können. Diese passen wir abends zielgerichtet an, stets in Abhängigkeit von der Anzahl der Sendungen unserer verschiedenen Projekte, um so immer eine Top-Performance liefern zu können.
Was unterscheidet Gate56 von anderen Anbietern?
Die hohe Flexibilität, die immerwährende Erreichbarkeit und die persönlichen Ansprechpartner für unsere Kunden sind Faktoren, die uns von anderen Speditionen unterscheiden. Die persönlichen Ansprechpartner sind fortwährend im Thema des Kunden, kennen sich auch und müssen sich nicht einarbeiten. Außerdem kennen sie die Kundenstruktur sowie die Anforderungen und Wünsche der Kunden, was enorme Vorteile bietet.
„Während unserer gesamten Firmengeschichte der Gate56 mussten wir nicht eine Tour absagen. Egal, ob an Weihnachten oder kurz vor dem Wochenende – wir sind zu jeder Zeit in der Lage, unsere Kunden zu bedienen.“
In der Speditions- und Transportbranche ist es so, dass du heute nicht weißt, was du morgen für Aufträge hast. Die Karten werden jeden Tag neu gemischt. Auf ganz Europa bezogen leistet unsere Spedition eine außergewöhnlich gute Arbeit.
Professionelle Beratung statt günstiger Angebote
Mark Leinhos, was sind typische Fehler, die Kunden immer wieder machen, bevor Sie die Zusammenarbeit mit Ihnen und Gate56 starten? Wo liegen die Fallstricke der Branche?
Das ist branchenspezifisch – zum Beispiel würde ich als Coach oder Berater meine 10.000 Bücher, die ich kurz vor Launch bestellt habe, niemals über ein Stückgut-Netzwerk fahren. Das ist zwar günstig, aber wenn die Palette unzählige Male umgeschlagen wird und die Bücher nicht rechtzeitig zum beworbenen Erscheinungsdatum ankommen, ist das ein großes Problem für den Kunden. Ferner könnte es auch zu unvermeidbaren Schäden innerhalb des Transportes kommen. Gerade bei hochpreisigen B2B-Sendungen wird oft zu stark am Versand gespart. Wir beraten unsere Kunden der Gate56 stattdessen dahingehend, dass ihre Ware auch sicher und termingerecht ankommt.
Und so hat jeder Kunde unterschiedliche Bedürfnisse. Wenn jemand zum Beispiel einen Drop in seinem Shop mit vielleicht zwei oder drei exklusiven Produkten launcht und diesen Tag lange angekündigt hat, bekommt er Schwierigkeiten, wenn er auf sehr günstige Versandnetzwerke gesetzt hat und seine Ware an dem Tag für den Versand nicht da ist. In der Regel verlieren die Kunden durch so etwas auch in den sozialen Medien enorm an Image. Gerade deswegen ist es für sich wichtig, gut vorbereitet zu sein und perfekt zu performen.
„Bei Gate56 bilden wir gerne die komplette Lieferkette des Kunden ab, damit alles in einem Netzwerk läuft und optimal funktioniert.“
Was raten Sie Kunden, die auf der Suche nach einem zuverlässigen Logistikdienstleister sind?
Da es in der Regel um eng getaktete Liefertermine und sehr große Warenwerte geht, sollten Kunden sich einen Logistikdienstleister suchen, von dem sie wissen, dass er auf regionale Partner und einen flexiblen Fuhrpark zurückgreifen kann. Bei Gate56 setzten wir deshalb ausschließlich auf langjährige Wegbegleiter, die die nötigen Voraussetzungen erfüllen.
Logistik erfordert Know-how und Kapazitäten
Wann ist für Kunden der Zeitpunkt gekommen, die Zusammenarbeit mit einem professionellen Logistikdienstleister zu beginnen? Versuche einige von ihnen auch, diesen Bereich intern zu organisieren?
Mittelständler besitzen in der Regel keinen eigenen LKW-Fuhrpark, sodass sie auf unsere Dienstleistungen angewiesen sind. Im E-Commerce-Bereich kommen Kunden häufiger auf die Idee, irgendwo ein paar Quadratmeter Lagerfläche zu mieten und ihre Produkte dort in Eigenregie zu verpacken und zu versenden. Im E-Commerce besteht das Know-how aber nicht unbedingt darin, ein Produkt in einen Karton zu legen, sondern vielmehr in den vorgelagerten Stellen. Damit meine ich die IT-Infrastruktur, die Abholzeiten oder ausreichend Personal für die Hochsaison. Unternehmerisch ergibt es auch wenig Sinn, Büromitarbeiter, die eigentlich anderes zu tun haben, packen zu lassen und damit Kapazitäten zu binden. Das Thema sollte man an Experten auslagern, die sich ausschließlich darauf konzentrieren. Dabei profitieren die Kunden von Logistikdienstleistern, von deren Rahmenverträgen bei der Beschaffung von Hilfsgütern sowie den Versandkonditionen.
Mark Leinhos: DMC-Strategie als wichtiges Akquiseinstrument bei Gate56
Sie bieten Ihren Kunden bei Gate56 auch DMC-Strategien an. Was bedeutet das genau und welche Stückzahlen empfehlen Sie in diesem Bereich?
Im DMC-Bereich geht es darum, physische Inhalte an potenzielle Kunden zu verschicken. Das können zum Beispiel Reports, Flyer oder Broschüren sein. Wenn man davon im Monat etwa 1.000 Stück macht, ist es sinnvoll, das bei uns zu platzieren. Am Ende des Tages kommt es aber auch immer darauf an, ob der Kunde ausreichend Kapazität für Telefonate mit allen Leads hat. Auch wenn es kostengünstiger ist, bringt es nichts, 10.000 Stück herauszuschicken, wenn man nicht genug Leute hat, die in den nächsten drei bis sieben Tagen 10.000 Leute anrufen können. Die Menge sollte daher auch immer anhand der eigenen Kapazitäten gesteuert werden.
Eine Lösung wäre zum Beispiel, in Tranchen á 500 oder 1.000 Stück zu versenden. Es ist nicht effektiv, jemandem eine Broschüre zu schicken und diese Person erst zwei Wochen später anzurufen. In dem Onboarding-Prozess, den jeder Kunde bei Gate56 durchläuft, gibt es das IT-technische Setup – dabei sollte bereits eine gewisse Summe vorhanden sein. Ab etwa 1.000 Stück ist es sinnvoll, mit uns zu sprechen und es über uns abzuwickeln.
So gründete Mark Leinhos den gefragten Logistikdienstleister Gate56
Wie kam es zur Gründung von Gate56 und wie hat sich Ihr Unternehmens seitdem entwickelt?
Das Unternehmen Gate56 habe ich 2016 mit meinem Geschäftspartner, der mittlerweile leider verstorben ist, gegründet. Wir haben damals gemeinsam gelernt und schnell festgestellt, dass das Serviceniveau im Bereich Spedition in der Region bei Weitem nicht so hoch ist, wie wir es aus unserem Ausbildungsbetrieb kannten. Die Zeichen der Zeit haben wir erkannt und mit Gate56 eine klassische Spedition gegründet. Eine klassische Spedition zeichnet aus, dass sie keinen eigenen Fuhrpark besitzt, sondern Speditionsverträge mit Frachtführern schließt, die wiederum über den Fuhrpark sowie das technische Know-how verfügen. Damals sind wir mit zwei Mitarbeitern gestartet und hatten im Peak, kurz vor Corona, 153 Mitarbeiter und über 60.000 Quadratmeter Lagerfläche. Seit Beginn der Corona-Krise hat sich der Markt bedeutend verändert, weshalb wir die Kapazitäten von Gate56 angepasst haben.
Den E-Commerce-Bereich, der durch Corona extrem gewachsen ist, haben wir stark ausgebaut. Auch die Anforderungen in diesem Bereich, gerade in Bezug auf die Verpackung und den individualisierten Versand, sind enorm gestiegen. Kunden, die etwas Hochpreisiges bestellen, möchten es nicht in einer 08/15-Verpackung geliefert bekommen, sondern erwarten etwas Besonderes und ein gewisses Unboxing.
Mark Leinhos über individuelle Verpackungen und Unboxing
Was macht ein besonderes Unboxing aus?
Es kommt auf individualisierte Versandkartonage an. Zum Beispiel eine besondere Verpackung und das Beilegen einer Grußkarte. Von der Luftpolsterfolie hat man schon Abstand genommen und Standardkartons sind auch nicht mehr gewünscht.
In der Zukunft wird es auch Lösungen für handbeschriftete Sendungen geben. Wir haben gerade für einen Kunden von Gate56 einen hochwertigen Karton entwickelt, der an die Verpackungen eines bekannten Designers angelehnt ist und zum Beispiel über einen Magnetverschluss verfügt. So spiegelt der Karton die Hochwertigkeit seiner Inhalte.
Und so entwickeln wir gemeinsam mit den Kunden von Gate56 Kartonagen, die optimal auf ihre Produkte abgestimmt sind. Da geht es dann auch um Bruchsicherheit, eine niedrigere Retourenquote, eine viel höhere Kundenzufriedenheit und schlussendlich um viel geringere Kosten. Wenn man von Anfang an alles richtig macht, spart das einfach Zeit und Geld und Nerven.
Beratung als besonderer Service von Gate56
Wie umfangreich sind Sie mit Gate56 auch im Bereich der Beratung tätig?
Das Logistik-Thema ist hochkomplex und es gibt unzählige verschiedene Faktoren zu beachten. Eines unserer Spezialgebiete bei Gate56 ist deshalb auch die Beratung. Wenn zum Beispiel Start-ups ein tolles Produkt und idealerweise Ahnung von Marketing haben, aber logistisch noch nicht gut aufgestellt sind, können wir sie von A bis Z beraten.
Für den DMC-Bereich ist das Consulting- und Beratersegment sehr spannend und wird in den nächsten Monaten auch nochmal an Bedeutung gewinnen. Langfristig wird es generell Steigerungen in Bezug auf Design und Verpackungen geben. Wir bieten unseren Kunden von Gate56 auch Print-on-Demand an, wenn dieses Projekt in einem Vertrag sauber geregelt ist. So investieren wir teilweise schon sechsstellige Beträge für Kundenprojekte, von denen wir wissen, dass eine gewisse Langfristigkeit da ist.
Wie sieht Ihre Vision aus und was möchten Sie mit Gate56 in den kommenden Jahren erreichen?
Unser Bestreben ist es, mit dem Markt mitzuwachsen und die Anforderungen des Marktes früh zu erkennen. So können wir uns, wenn die Zeit gekommen ist, mit unserer Erfahrung und Expertise direkt als Profis positionieren. Sodass wir den Kunden der Gate56 bereits eine Lösung anbieten können, bevor diese wissen, was sie eigentlich brauchen. Unsere Kunden erhalten schon ein sehr breites Angebot aus einer Hand und wir sind generell auch für neue Geschäftsfelder offen. Unser Ziel ist, das weiter beizubehalten und für unseren Kunden der einzige Ansprechpartner rund um das Thema Logistik zu werden. Die Anforderungen an Logistikdienstleister steigen kontinuierlich und daher ist der Erweiterung unseres Angebots zukünftig kein Ende gesetzt.
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Samuel Altersberger ist Redakteur beim UnternehmerJournal. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.