Unternehmer halten im Laufe ihrer Karriere immer wieder Vorträge, ob im Rahmen einer Trainingseinheit, eines Coachings oder eines Geschäftsdeals. Dabei ist es für viele von ihnen eine große Herausforderung. Wir helfen Ihnen dabei, ihre Vorträge zu perfektionieren und haben dafür fünf Aspekte zusammengefasst, die Sie unbedingt beachten sollten.
1. Die Vorbereitung
Der wichtigste Teil eines Vortrags ist die Vorbereitung. Als Speaker haben Sie das Ziel, Ihr Wissen an andere weiterzugeben. Dabei laufen besonders diejenigen Gefahr, sich in uferlose Erklärungen zu verstricken, die Experten in ihrem Gebiet sind. Sie dürfen allerdings nicht vergessen, dass ihr Publikum oftmals nicht auf demselben Stand ist wie Sie selbst und dadurch schnell den Faden verlieren kann. Gleichzeitig gilt auch: Als Speaker zählt eben nicht nur die Performance auf der Bühne, sondern auch konkrete Inhalte und Botschaften, die den Zuhörern einen Mehrwert bieten.
3 Tipps, damit auch Ihre Zuhörer den Überblick behalten:
- “Weniger ist mehr”: Konzentrieren Sie sich durchweg auf das Wesentliche. Der Vortrag sollte nichts beinhalten, das nicht auf die Kernbotschaft hinarbeitet. Die wesentlichen Inhalte sollten klar im Mittelpunkt stehen. Dabei darf die Kernbotschaft auch zur Verdeutlichung mehrmals wiederholt werden.
- Der rote Faden: Zeigen Sie bei jedem Themenabschnitt auf, wie dieser mit der Kernbotschaft zusammenhängt. Prüfen Sie auch, ob die einzelnen Bestandteile Ihres Vortrages aufeinander aufbauen und letztendlich ein schlüssiges Gesamtbild ergeben.
- Inspiration: Bombardieren Sie die Teilnehmer nicht mit Unmengen an Zahlen und Fakten. Menschen nehmen visuelle Reize viel besser auf. Binden Sie also Illustrationen, Grafiken oder Videos ein, damit die Zuhörer die Inhalte in Erinnerung behalten.
2. Der Kern
Was möchten Sie den Teilnehmern mit Ihrem Vortrag vermitteln? Was ist das Ziel des Vortrags? Die Teilnehmer kommen mit Erwartungen in eine Trainingseinheit. Sie haben offene Fragen und brennen darauf, dass sie diese endlich beantwortet bekommen. Wenn Sie die Zuhörer mitreißen wollen, damit sie Ihren Ratschlägen und Ansichten folgen, müssen Sie bei eben diesen Erwartungen und Fragen anknüpfen und von dort die Reise beginnen.
3. Der Aufbau
Der Aufbau Ihres Vortrages sollte in drei Abschnitte unterteilt sein: Die Einleitung, das Problem und die Lösung. Zu Beginn des Vortrages geht es darum, die Zuhörer an die Thematik heranzuführen und auch die Relevanz aufzuzeigen. Dabei dürfen Sie auch gerne zeigen, dass Sie absoluter Experte in dem jeweiligen Gebiet sind, indem Sie Fakten und bisherige Erfahrungen teilen. Dadurch bauen die Zuhörer Vertrauen zu Ihnen auf. Dabei sind besonders authentische, emotionale Geschichten besonders zu empfehlen.
Der dreiteilige Aufbau kann durch entsprechende Headlines unterstützt werden. Diese Headlines werden dann mit Fakten und Beispielen weiter ausgeführt. Die Brücke zwischen den einzelnen Headlines spannt der sogenannte Claim. Der Claim ist die zugespitzte Formulierung der Kernbotschaft.
Am Ende eines Vortrags, beispielsweise im Rahmen einer Trainingseinheit, steht der sogenannte “Call-to-Action”. An dieser Stelle übergeben Sie als Speaker die Verantwortung an die Teilnehmer, in dem Sie sie zum Beispiel zum nachdenken anregen oder dazu, neue Handlungsweisen in ihre Arbeit oder den Alltag zu integrieren.
4. Die Story
Viele Speaker scheitern daran, aus allen Einzelteilen ihres Vortrags eine stimmige Geschichte zu bilden. Um dieses Problem zu beheben, können sich Speaker an verschiedenen Methoden für das Storytelling orientieren – besonders beliebt ist das Prinzip des “Golden Circle”.
Der “Golden Circle”: Bei dieser Methode orientiert sich der Speaker an einem Kreis mit drei Abschnitten. Als Erstes wird das Was beschrieben. Worum geht es? Dann folgt das Wie. Welche Lösung hat man gefunden, wie ging man mit Herausforderungen um? Aber entscheidend für die Story ist, dass man hier noch nicht Schluss macht. Das Innere des Golden Circle ist die Frage nach dem Warum. Das ist der Purpose, der Zweck, das Wertesystem, die Leidenschaft, die hinter einem Projekt steht.
5. Der Auftritt
Nicht nur der Inhalt eines Vortrags ist entscheidend – auch der Eindruck, den der Speaker hinterlässt, wirkt sich entweder positiv oder negativ auf das Erlebnis der Teilnehmer aus. Ein gepflegtes und ordentliches Auftreten ist eine Grundvoraussetzung.
Setzen Sie bei Ihrer Performance auf Authentizität – das wirkt überzeugender als antrainierte Witze und Techniken. Das gilt auch für Gesten.
Ein gutes Stilmittel für Speaker ist die Pause. Durch regelmäßige Pausen können wichtige Aussagen hervorgehoben werden und es entsteht eine Art Rhythmus.
Sollten Sie Vorträge außerhalb gewohnter Räumlichkeiten halten, ist eine Besichtigung vorab empfehlenswert. Dadurch können Sie sich im Vorfeld über Hilfsmittel wie Beamer oder Flipcharts informieren und sich mit der Raumaufteilung vertraut machen. Überlegen Sie sich, wo Sie sich während des Vortrags bewegen möchten. Indem sie sich vorne an die Bühne setzen, erzeugen Sie eine intime Atmosphäre mit den Zuhörern. Stellen Sie sich hinten auf die Bühne, steht die Präsentation im Vordergrund. Das ist oft bei sehr sachlichen Vorträgen der Fall. Wenn Sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf sich ziehen möchten, stellen Sie sich in die Mitte.
Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.