Zahlreiche Begriffe und Abkürzungen in der hiesigen Wirtschaft entsprechen seit Beginn der Globalisierung immer mehr der amerikanischen oder englischen Wortwahl. So verhält es sich auch mit der Abkürzung für den COO. Der COO (Chief Operational Officer) findet sich noch nicht so häufig im deutschen Sprachraum wieder, ist aber dennoch auf der einen oder anderen Visitenkarte zu finden. Welche Bedeutung sich dahinter verbirgt und wie der erfolgreiche COO seinen Arbeitstag verbringt, finden Sie hier detailliert erklärt.
Was bedeutet COO?
Die Abkürzung COO steht für Chief Operating Officer. Da nur selten ganz klar definiert ist, welche Aufgaben ein COO hat, werden ihm alle möglichen Aktivitäten angedichtet. Und tatsächlich ist es problematisch, dem Chief Operating Officer eine ganz klare Rolle zuzuschreiben. Diese kann branchenbedingt sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn Sie beispielsweise als CEO einen COO einstellen, dient dieser Ihrer Entlastung, da er eine Vielzahl an hochrangigen Aufgaben übernimmt.
Jedoch müssten Sie Ihre Firmenstruktur ganz neu denken, da mit dem COO die Hierarchie im Unternehmen komplizierter wird. Die Kompetenzen müssen neu verteilt werden. Der COO ist vielen geläufiger als Chief Operating Manager. Und das trifft den Kern genau. Der COO managed eine Reihe an verantwortungsvollen Aufgaben, die für das Vorankommen der Firma mitentscheidend sind, und berichtet in der Regel an den CEO.
Welche Aufgaben hat ein COO?
Die Aufgaben eines COOs variieren von Unternehmen zu Unternehmen. Dies hängt neben der Branche auch von der Organisationsstruktur im Board of Directors ab. Nachstehende COO Aufgaben sind beispielhaft für seinen Tagesablauf:
- Überwachen und Kontrollieren des Tagesgeschäfts
- Berichterstattung an den CEO über wichtige Ereignisse
- Entwickeln von Strategien und Businessplänen für den Betriebsablauf
- Informationen hinsichtlich Strategien und Geschäftspläne an die Mitarbeiter weitergeben
- Mitarbeiterförderung im Fokus der Unternehmensziele
- Personalmanagement kontrollieren
Neben diesen Zuständigkeiten versteht sich der COO manchmal auch als Bindeglied zwischen dem CEO und den Mitarbeitern. Sofern der CEO ihn damit beauftragt, gibt der COO wichtige Fakten, wie den aktuellen Status des Unternehmens oder Neuerungen, an die Mitarbeiter weiter.
Von welcher Bedeutung ist der COO in einem Unternehmen?
Wenn Sie einem COO wichtige Aufgaben übertragen, tun Sie dies am besten in dem Bewusstsein, dass der Status des COOs heute ein anderer ist als vor 15 bis 20 Jahren. Die Bedeutung des COOs befindet sich gerade im Wandel. Immer mal wieder wurde der COO in verschiedenen Artikeln als bedrohte Berufsgruppe dargestellt. Immer wieder stellten sich große Konzerne die Frage, ob sie einen hochbezahlten COO überhaupt benötigen.
Im Jahr 2000 waren es noch fast 50 Prozent aller großen Unternehmen, in denen COOs mitwirkten. Aktuell sind es lediglich noch 30 Prozent, darf man dem Bericht einer Headhunter-Agentur Glauben schenken. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf eine neue Aufgabenverteilung in der obersten Geschäftsebene zurückzuführen. Früher war der CEO bei großen Aktiengesellschaften gleichzeitig Vorsitzender des Board of Directors (Verwaltungsrat). Das hat sich heute geändert.
Daher hat der CEO Kapazitäten frei, um einige Aufgaben, die des COOs, selbst zu übernehmen. Deshalb leisten sich manche Großkonzerne keinen COO mehr. Ferner spielt für die Einstellung eines COOs der Faktor eine Rolle, wie der CEO sein Unternehmen führt. Dies gilt insbesondere für nachstehende Bereiche
- Art der Verwendung digitaler Kommunikationstechnologien im Unternehmen
- Druck des Verwaltungsrates auf den CEO, die Hierarchien flach zu halten
- Der CEO von heute ist gefordert, eng mit dem Tagesgeschäft zusammenzuarbeiten
- die traditionelle Nachfolgeregelung von der Position des COOs auf den CEO hat sich verändert
Dennoch hat die Position des COOs in vielen Unternehmen nach wie vor ihre Berechtigung. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich ein Konzern in seiner Nachfolgeplanung transparent zeigen möchte oder der CEO sich verstärkt mit der Unternehmensstrategie befassen soll, anstatt mit dem Tagesgeschäft. Dennoch hat die Position des COOs leicht an Bedeutung verloren gegenüber der letzten 20 Jahre.
Der COO als Nachfolger des CEOs
Erfolgreiche Nachfolgen vom COO zum CEO hat es in vielen milliardenschweren Konzernen gegeben. Erfreuliche Beispiele für diesen erfolgreichen Aufstieg:
- Pamela Nicholson (Enterprise Holdings)
- Tim Cook (Apple)
- Steve Ballmer (Microsoft)
Sensibles Verhältnis: CEO und COO
Der Erfolg, den ein COO im Unternehmen hat, hängt erheblich von seinem Verhältnis zum CEO ab. Die höchste Priorität hat dabei das gegenseitige Vertrauen dieser beiden Führungskräfte. Ist das Vertrauen zwischen beiden beschädigt, sind die Chancen des COOs für einen Aufstieg erheblich gemindert. Ohne gegenseitigen Respekt und Vertrauen klappt die Zusammenarbeit nicht. Dies merken auch die Mitarbeiter. Sind beide, CEO und COO, uneinig, kann die Stimmung im gesamten Unternehmen kippen und den weiteren Erfolg gefährden.
Fazit
Auch wenn sich die Anzahl an COOs in den letzten Jahren reduziert hat, spielen diese Führungskräfte immer noch mit in den oberen Etagen und tragen, je nach Unternehmensführung, sehr hohe oder weniger hohe Verantwortung für die Arbeitsabläufe. Arbeiten COO und CEO eng abgestimmt miteinander, fördert das im Innen und Außen des Unternehmens den Erfolg.
Max Zehl hat einen Bachelor of Arts in Online-Redaktion, ist Experte für SEO und versorgt das UnternehmerJournal mit hochwertigem Content.