Dank der heutigen Arbeitsmarktsituation können sich Fachkräfte ihre Arbeitsstelle aussuchen und sind nicht auf ein bestimmtes Unternehmen angewiesen. Es gilt also für Unternehmen, einen möglichst positiven Eindruck beim Bewerber zu hinterlassen und das bereits beim Führen des Bewerbungsgesprächs. In diesem Ratgeber wird ein Leitfaden aufgezeigt, der darlegt, wie ein Bewerbungsgespräch erfolgreich zu führen ist.
Bewerbungsgespräch führen: Eine gute Vorbereitung ist alles
Wenn man ein Bewerbungsgespräch führen möchte ist es besonders wichtig, dass der Recruiter sich die Bewerbung kurz vor dem Gespräch noch einmal durchliest. Er sollte zumindest wissen, wo und wie lange der potentielle Kandidat zuletzt gearbeitet hat, wie er heißt und was seine Hobbies sind. Allein mit diesen Punkten findet man meist einen guten Einstieg in ein Bewerbungsgespräch. Ein Pluspunkt: Der Bewerber erkennt sofort, dass man sich mit ihm beschäftigt hat und er nicht ein x-beliebiger Kandidat auf einer ellenlangen Liste ist. Vor allem den Punkt Hobbies sollten Sie sich genau ansehen, denn dieser Punkt kann das Eis durchaus brechen und für den positiven Verlauf ausschlaggebend sein, wenn man ein Bewerbungsgespräch führen möchte.
Der Gesprächsleitfaden: Die Grundlage eines strukturierten Bewerbungsgespräches
Sinnvoll für ein gelungenes Bewerbungsgespräch kann ein sogenannter Gesprächsleitfaden sein. Teilen Sie also den Ablauf des Gespräches wenn möglich wie folgt auf:
- Eintreffen/Kennenlernen: etwa 5 Minuten
- Präsentation der Stelle und des Unternehmens: etwa 10 Minuten
- Fragen an den Bewerber: etwa 15 Minuten
- Offener Dialog: etwa 10 Minuten
- Abschluss: etwa 5 Minuten
Das ist natürlich nur ein ungefährer Richtwert. Wenn Sie zum Beispiel ein sehr großes Unternehmen haben, kann es bis zum Eintreffen des Bewerbers durchaus länger dauern.
Eintreffen und Kennenlernen
Wir alle wissen: Der erste Eindruck ist entscheidend. Empfangen Sie den Bewerber also möglichst mit einem Lächeln und halten Sie Augenkontakt. Ebenfalls gehört es sich, dem Bewerber etwas zum Trinken anzubieten.
Bewerbungsgespräch führen: Fragen an den Bewerber
Ziel des Bewerbungsgesprächs ist es, möglichst viel über den Bewerber zu erfahren. Zu diesem Zweck eignen sich zum führen eines Bewerbungsgesprächs Fragen wie:
- Warum haben Sie in Ihrer letzten Firma gekündigt?
- Weshalb möchten Sie gerade bei uns anfangen?
- Warum sollten wir gerade Sie einstellen?
Die letzte Frage ist zwar umstritten, aber definitiv eine der wichtigsten Fragen. Ihre Antworten geben Aufschluss über den Charakter des Bewerbers. Schnell werden Sie merken, ob der Bewerber die Frage ehrlich beantwortet oder seine Antworten zuvor einstudiert hat. Als Recruiter sollten Sie jedem Bewerber offen gegenübertreten. Überheblichkeit und Arroganz sind fehl am Platz, wenn man ein Bewerbungsgespräch erfolgreich führen möchte.
Vorstellung des Unternehmens und der zu besetzenden Stelle
Auch dieser Punkt bedarf einer umfassenden Vorbereitung. Ihr Bewerber möchte möglichst viele Informationen zur Stelle bekommen und zum Beispiel wissen, ob er im Home Office arbeiten kann oder was zu seinen wichtigsten Aufgaben zählt. Ganz wichtig: Der direkte Vorgesetzte des Bewerbers sollte am Bewerbungsgespräch teilnehmen. Er sollte dem Bewerber einen möglichst genauen Überblick über sein Tätigkeitsfeld geben können.
Offene Fragen/Dialog beim führen eines Bewerbungsgesprächs
Je mehr Fragen Sie bereits im Vorfeld geklärt haben, desto weniger offene Fragen wird der Bewerber noch an Sie haben. Dennoch kann es vorkommen, dass er ganz spezielle Fragen hat. Auch diese sollten Sie also kompetent beantworten können und berücksichtigen wenn sie ein Bewerbungsgespräch führen. Je mehr Fragen der Bewerber hat, desto größer ist sein Interesse an Ihrem Unternehmen. Planen Sie also im Bewerbungsgespräch ausreichend Zeit für Fragen des Bewerbers ein. Er muss mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass alle seine Fragen beantwortet wurden. Nur dann haben Sie eine reelle Chance, dass er sich für Ihr Unternehmen entscheidet.
Bewerbungsgespräch führen: Der Abschluss
Auch eine Verabschiedung kann diverse Fauxpas enthalten. Schlecht ist es, wenn bereits die nächsten Kandidaten im Vorraum sitzen. Der Bewerber erhält dann den Eindruck, dass er nur einer von vielen ist. Das wiederum kann für ihn auch ein Grund sein, bei einem anderen Unternehmen anzufangen. Planen Sie also einen ausreichenden Zeitpuffer ein, wenn sie ein Bewerbungsgespräch führen möchten, so dass sich die einzelnen Bewerber nicht über den Weg laufen.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.