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Zahl der Insolvenzen steigt drastisch – besonders zwei Branchen trifft es hart

Deutschlands Wirtschaft kämpft weiter mit Gegenwind: Laut neuesten Daten des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im September um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Besonders betroffen sind die Branchen Verkehr und Lagerei sowie das Gastgewerbe – zwei Sektoren, die schon seit Monaten unter hohen Kosten und schwacher Nachfrage leiden.

Wie das Bundesamt mitteilt, handelt es sich bei den Zahlen um sogenannte „experimentelle Daten“ auf Basis aktueller Insolvenzbekanntmachungen der Amtsgerichte. Trotz vorläufigem Charakter zeichnet sich ein klarer Trend ab: Immer mehr Betriebe geraten in Schieflage. Im Juli – für diesen Monat liegen endgültige Zahlen vor – meldeten die Amtsgerichte 2197 Unternehmensinsolvenzen, ein Anstieg um 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders alarmierend: Die Forderungen der Gläubiger summierten sich allein im Juli auf rund 3,7 Milliarden Euro, nach 3,2 Milliarden im Vorjahr.

Verkehr, Logistik und Gastronomie besonders betroffen

Pro 10.000 Unternehmen wurden im Juli 6,3 Insolvenzen registriert. Den höchsten Wert verzeichnete der Sektor Verkehr und Lagerei mit 12,7 Insolvenzen je 10.000 Betriebe – ein deutliches Warnsignal für eine Branche, die durch hohe Energiepreise, gestiegene Löhne und sinkende Transportmargen zunehmend unter Druck steht. Ebenfalls schwer getroffen: das Gastgewerbe sowie Dienstleister wie Zeitarbeitsfirmen, die mit 9,9 Insolvenzen je 10.000 Betriebe dicht dahinter liegen. In beiden Bereichen haben Inflation, Personalmangel und Konsumzurückhaltung tiefe Spuren hinterlassen.

Kein Ende der Entwicklung in Sicht

Experten warnen, dass die Insolvenzstatistik nur die Spitze des Eisbergs zeigt. Viele Unternehmen geben bereits vorher auf – lange bevor sie ein offizielles Verfahren eröffnen. Besonders im Mittelstand mehren sich die Warnsignale: Liquiditätsengpässe, auslaufende Corona-Stützprogramme und steigende Finanzierungskosten treiben zahlreiche Betriebe an den Rand der Zahlungsunfähigkeit.

Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform warnte zuletzt, dass die Stabilität vieler Mittelständler mittlerweile auf „Alarmstufe Rot“ steht. Der Trend sei klar: Nach Jahren künstlicher Stabilisierung kehre die Realität nun mit Wucht zurück.

Bittere Bilanz

Was einst als konjunkturelle Delle begann, entwickelt sich zunehmend zu einer strukturellen Krise. Besonders alarmierend ist, dass gerade jene Branchen, die stark vom Binnenkonsum abhängig sind, die größten Einbrüche verzeichnen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, droht eine neue Insolvenzwelle – mit massiven Folgen für Beschäftigte, Lieferketten und regionale Wirtschaftsräume.

Geschrieben von

Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

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