Die Unternehmen, die zur Befragung standen, schätzten ihre aktuelle Lage geringfügig schlechter ein als im September, doch gerade die Erwartungen für zukünftige Geschäfte verbesserten sich deutlich. Besonders im Dienstleistungssektor stieg das Geschäftsklima merklich an. Auch im Verarbeitenden Gewerbe war ein Anstieg der Erwartungshaltung zu verzeichnen, wie Ifo-Präsident Clemens Fuest positiv bemerkte.
Beachtung verdient jedoch der Bauwirtschaftssektor, der einen leichten Dämpfer bei den Geschäftserwartungen erfuhr, während die Einschätzung der aktuellen Lage anstieg. Fehlende Aufträge stellen hier eine signifikante Herausforderung dar. Trotz dieser Herausforderungen hoffen Analysten auf Wachstumseffekte durch umfangreiche Investitionen der Bundesregierung.
Andere Indikatoren wie das ZEW und Sentix spiegeln eine allgemeine Stimmungsaufhellung wider, so dass Analysten wie Ralf Umlauf von der Helaba einer allmählichen wirtschaftlichen Belebung entgegenblicken. Auch Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer projiziert ein baldiges Anziehen der Konjunktur durch fiskalische Anreize.
Jedoch mahnen Experten wie Fuest und Krämer zur Vorsicht: Ohne umfassende Reformen könnte ein nachhaltiges Wachstum schwer zu erreichen sein. Eine zögerliche Investitionsbereitschaft der Unternehmen könnte auf mittlere Sicht die wirtschaftliche Dynamik bremsen. Die Vorstellung einer „dramatischen“ wirtschaftlichen Entwicklung bleibt als Mahnmal bestehen, sollten weiterreichende politische Reformen unterbleiben.
