72 Prozent der Mieter wünschen sich eine eigene Immobilie. Das geht aus der aktuellen Wohntraumstudie der Interhyp AG hervor. Schon seit 2011 erfasst der Konzern die Immobilienwünsche der Deutschen. Dabei zeichnet sich ein deutlicher Trend zum Eigenheim ab – auch bei den jüngeren Generationen. Allein in den letzten zwei Jahren ist der Anteil an Interessenten um sechs Prozent gestiegen.
Wohneigentum wird immer wichtiger
Laut Studie steht eine eigene Immobilie ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen: Auf die Frage, was im Leben wichtig ist, antworteten 97 Prozent „ein schönes Zuhause“. Nur Gesundheit (99 Prozent) ist den Deutschen noch wichtiger. Damit ist ein Eigenheim der zweitwichtigste Faktor im Leben der Befragten. Aspekte wie Karriere, Erfolg und Freundschaft wurden erst nach diesen Punkten genannt.
Der Weg zur eigenen Traumimmobilie wird dennoch als schwierig empfunden – trotz der seit Jahren niedrigen Finanzierungszinsen von rund einem Prozent. Wie die Interviews im Rahmen der Studie zeigen, haben viele Mieter die Angst, sich aufgrund der angespannten Lage kein Eigentum mehr leisten zu können. So haben etwa 83 Prozent der Befragten Angst vor hohen finanziellen Belastungen, 81 Prozent befürchten unvorhersehbare Zusatzkosten. Außerdem klagen knapp zwei Drittel (68 Prozent) über den Aufwand, den die Auswahl einer guten Finanzierung mit sich bringt.
Laut Immobilienexpertin Mirjam Mohr lohnt es sich dennoch, den Traum der eigenen Immobilie in Angriff zu nehmen: „90 Prozent der Eigentümerinnen und Eigentümer sind mit der Entscheidung für ihre Immobilie zufrieden. Viele im Vorfeld mit dem Kauf einer Immobilie verbundenen Ängste erweisen sich als unbegründet.“ Die Ängste sind bei den Eigentümern tatsächlich deutlich niedriger als bei den Interessenten: Nur 30 Prozent beklagen eine hohe finanzielle Belastung, 29 Prozent mussten Kompromisse bei ihrer Traumimmobilie eingehen. Bloß jeder Vierte (26 Prozent) berichtete von einem hohen Aufwand bei der Kreditsuche.
Sehnsucht nach ländlicher Idylle
Die Ergebnisse verdeutlichen auch in diesem Jahr, dass der Trend immer mehr Richtung Landhaus und Natur geht. So wollen aktuell 56 Prozent der Befragten gerne im Umland von Städten oder in Dörfern leben (2019: 51 Prozent). Folglich nimmt die Zahl der Menschen, die in der Stadt leben möchten, weiter ab (44 Prozent, 2019: 51 Prozent).
Das liegt zum einen an der Landidylle, die für viele Käufer Ruhe und Sicherheit ausstrahlt – zum anderen aber auch an den billigeren Immobilienpreisen. „Aktuell verläuft die Aufwertung der ländlichen Regionen nicht synchron mit dem Zuzug. Staatliche infrastrukturelle Initiativen und kreative Ideen seitens der Kommunen werden in den kommenden Jahren entscheiden, ob das ländliche Leben weiterhin eine Option ist und die abgelegenen Immobilienmärkte im Fokus bleiben – oder ob die Stadt mehr Lebensqualität verspricht“, prognostiziert Mirjam Mohr.

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
