Rund 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben sich feste Reduktionsziele gesetzt. 40 Prozent streben sogar an, in den nächsten Jahren vollständig klimaneutral zu werden. Das zeigt die aktuelle CFO-Umfrage der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte.
Nachhaltigkeits-Transformation: Unternehmen fühlen sich verpflichtet
Im Rahmen der Umfrage wurden über 150 Finanzvorstände unter anderem zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit befragt. Den Ergebnissen zufolge hat ein Großteil der CFOs erkannt, dass ihre Unternehmen in Sachen Klimaschutz aktiv werden müssen, um auf Dauer konkurrenzfähig zu bleiben.
Laut Umfrage sehen sich auch die Firmen hierzulande aufgrund der weltweit zunehmenden Klimadiskussionen zu ambitionierten Maßnahmen verpflichtet. Dabei stehen die Emissionsreduktion bei der Konsumgüterindustrie und im Chemiesektor ganz oben auf der Agenda. 75 Prozent der Firmen aus diesen Bereichen haben sich bereits konkrete Klimaziele gesetzt. Auch in der Automobil-, Real Estate- und Technologiebranche befinden sich deutsche Unternehmen im europäischen Nachhaltigkeitsvergleich bereits im oberen Mittelfeld.
Klimaschutz: Ansehen beim Kunden ist häufigstes Motiv
Die Mehrheit der Unternehmen (66 Prozent) konzentriert sich bei den Klimaschutzmaßnahmen besonders auf die Vermeidung der eigenen Emissionen. Knapp die Hälfte (46 Prozent) will auch die Emissionen ihrer Lieferketten reduzieren und selbst klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen entwickeln.
Dabei gaben rund 63 Prozent der CFOs an, dass die Stärkung des Ansehens beim Kunden das entscheidende Motiv für die Klimaschutzmaßnahmen sei. Doch auch die Kostenreduktion (41 Prozent), das Anpassen an Kundenwünsche (39 Prozent) und regulatorische Anpassungen (36 Prozent) spielen eine entscheidende Rolle.
„Es ist erstaunlich, wie schnell die Unternehmen in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeitsmanagement reagiert und sich ambitionierte Ziele gesetzt haben“, sagt Rolf Epstein, als Partner bei Deloitte verantwortlich die CFO Programme. „Das Thema hat nicht erst seit dem Klimaschutzgipfel in Glasgow spürbar angezogen und ist bei den Unternehmen angekommen. Hier hat ein Großteil der Finanzvorstände erkannt, dass sie in diesen Feldern aktiv werden müssen, um bei ihren Kunden auf Dauer zu bestehen – ebenso wie bei der Digitalisierung.“

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
