Wie die Tagesschau in einem FAQ zu den geplanten Regelungen verkündete, müssen deutsche Unternehmen künftig ihren Mitarbeitern Tests anbieten. Noch heute soll die Testpflicht, gemeinsam mit der geplanten Novelle des Infektionsschutzgesetzes, als Paketlösung beschlossen werden.
Was müssen Sie als Arbeitgeber beachten?
Als Arbeitgeber müssen Sie ihren Mitarbeitern verpflichtend Tests zur Verfügung stellen. Sie müssen jedoch keine Auskunft darüber geben, wie viele Arbeitnehmer die Tests tatsächlich in Anspruch nehmen. Es reicht somit völlig aus, wenn Sie ihren Mitarbeitern die Selbsttests im Büro zugänglich machen. Alternativ können Sie den Beschäftigen auch die Selbsttests per Post nach Hause schicken.
Laut Tagesschau rechnet der Wirtschaftsrat der CDU damit, dass die Tests die deutschen Unternehmen monatlich mehr als sieben Milliarden Euro kosten werden. Ist ein Unternehmen schwer von der Krise betroffen, kann es die Ausgaben für die Tests als Kostenpunkt bei der Überbrückungshilfe anrechnen.
Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Tests
Die großen Wirtschaftsverbände haben bereits in einem Brief an das Kanzleramt bemängelt, dass jedes Dritte Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Tests berichten würde. Daher fordern die Verbände, Tests aus nicht genutzten Kontingenten kostengünstig anzubieten. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Wochenende in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gesagt: „Es sind auf dem Markt mittlerweile genügend Tests verfügbar. Man muss sich darum aber kümmern. Wer jetzt erst anfängt, Angebote einzuholen, der braucht wahrscheinlich eine Anlaufzeit von zwei oder drei Wochen. Mehr aber auch nicht.“
Dennoch lehnen die Wirtschaftsverbände die Testpflicht ab. Diese führe zu mehr Bürokratie und diskreditiere das freiwillige Engagement. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter sprach von einer „Misstrauenserklärung gegenüber den Unternehmen und ihren Beschäftigten“.
Führende Aerosol-Forscher weisen immer wieder darauf hin, dass Corona „fast ausnahmslos“ in Innenräumen übertragen wird. Daher sind Büros als ein Ort einzustufen, an dem eine hohe Ansteckungsgefahr herrscht. Laut einer Umfrage bieten bereits 61 Prozent der Arbeitgeber Tests an. Weitere neun Prozent haben angekündigt, ein solches Angebot bereits zu organisieren.

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
