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Mittelstand: Noch keine Rückkehr zur Normalität in Sicht

Der Mittelstand wurde von der Corona-Krise hart getroffen. Besonders diejenigen Unternehmen, die jahrelang auf den Ausbau der Digitalisierung verzichtet haben, bekommen die Folgen nun zu spüren. Ihr Betrieb steht nun größtenteils still.

Der Mittelstand steht aufgrund der Corona-Krise weiterhin stark unter Druck. Für viele ist die Krise ein Weckruf und bringt Mängel im Unternehmen ans Tageslicht. Das zeigt eine Studie von DZ BANK und dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Pressemitteilung:

Die Auswertung verdeutlicht: Bei der Bilanzqualität der mittelständischen Unternehmen zeichnet sich eine merkliche Verschlechterung gegenüber dem hohen Niveau vor Ausbruch der Pandemie ab. Die wirtschaftliche Stimmung der Firmen hat sich jedoch im Vergleich zum Frühjahr etwas erholt. Zudem bietet die Coronakrise dem Mittelstand auch Chancen: Für viele mittelständische Unternehmen ist sie ein Weckruf, was Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Innovation betrifft.

Gute Ausgangslage vor Krisenbeginn

Zwar liegen derzeit für 2020 noch keine Jahresabschlüsse vor, die eine fundierte Aussage über die betriebswirtschaftlichen Folgen der Coronakrise ermöglichen. Erfahrungen mit früheren Krisen lassen jedoch für den Mittelstand insgesamt einen Rückgang des Bilanzqualitätsindex um mindestens 2,5 Punkte erwarten. Mit einem Fall des Indexes ins Bodenlose ist angesichts des zuvor erreichten hohen Niveaus aber nicht zu rechnen. 2019 war der Bilanzqualitätsindex noch geringfügig um 1,1 Punkte auf 127,1 Punkte gestiegen.

„Der Mittelstand ist mit einer grundsoliden bilanziellen Verfassung in die Krise gegangen“, so Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des BVR. „Dies zeigt sich unter anderem an der vor Krisenausbruch nahezu kontinuierlich gestiegenen Eigenkapitalausstattung. Im Durchschnitt der mittelständischen Firmenkunden legte die Eigenkapitalquote von 7,5 Prozent 2001 auf 27,6 im Jahr 2019 Prozent zu. Die meisten mittelständischen Unternehmen dürften daher in der Lage sein, die Pandemiefolgen gut zu bewältigen.“

Stimmung erholt sich etwas vom Frühjahrseinbruch

Die wirtschaftliche Entwicklung glich 2020 einer Achterbahnfahrt. Nach dem drastischen Konjunktureinbruch angesichts des Lockdowns im Frühjahr folgte im Sommer eine dynamische wirtschaftliche Erholung, von der auch der Großteil der befragten mittelständischen Unternehmen in Deutschland profitieren konnte. Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen zur Wirtschaftslage stieg von 3,6 Punkten im Frühjahr auf aktuell 31,9 Punkte, womit ein größerer Teil der Mittelständler nach rund zehn Monaten Coronakrise nun eher positiv in die Zukunft blickt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr betrug der Saldo noch fast 62 Punkte.

Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich ebenfalls verbessert. Der Antwortsaldo kletterte von -0,8 Punkten auf 11,8 Punkte. Jedoch verhindern die gestiegenen Infektionszahlen und der aktuelle (Teil-)Lockdown, dass sich die dynamische Erholung vom Sommer zum Jahresende so fortsetzen wird.

Bürokratie bereitet Sorgen

Besonders die von den beiden Lockdowns direkt betroffenen Unternehmen sind trotz aller Rücklagen auf unbürokratische staatliche Unterstützungsmaßnahmen angewiesen, um die Krise meistern zu können. Die Ergebnisse der aktuellen Mittelstandsumfrage signalisiert jedoch, dass das nicht immer problemlos funktioniert. Während 68 Prozent der Mittelständler die Bürokratie in Deutschland die größten Sorgen bereitet, sorgen sich nur rund 65 Prozent primär um die Auswirkungen und Nachwirkungen der Krise selbst.

Krise als Weckruf

Für viele Unternehmen war die Krise ein Weckruf, was Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Innovation anbelangt. Die beiden Lockdowns, die deutlich gestiegene Nachfrage dahingehend, Geschäfte übers Internet abzuwickeln, sowie die vermehrte Notwendigkeit zur Homeoffice-Nutzung aufgrund der bestehenden Abstandsregelungen zwangen die Unternehmen zum schnellen Handeln. Dabei bewiesen sie eine gute Anpassungsfähigkeit. Zudem beabsichtigt ein Großteil der Firmen, die Innovationskraft der Mitarbeiter durch verschiedene Maßnahmen weiter zu steigern. 79 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, etablierte Arbeitsweisen zu hinterfragen oder zu verändern. 78 Prozent der Befragten setzen auf Weiterbildung und 73 Prozent planen, die interne Kommunikation und Information zu verbessern.

„Die mit großen Schritten voranschreitende Digitalisierung hilft den mittelständischen Unternehmen nicht nur dabei, besser durch die aktuelle Krise zu kommen. Die stärkere Anwendung neuer Technologien wird sie auch wettbewerbsfähiger für die Zukunft machen“, so Uwe Berghaus.

Mehr Informationen zu der Studie finden Sie hier.

Geschrieben von

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.

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