Die Corona-Krise hält weiter an – das bekommen vor allem mittelständische Untenrhemen zu spüren. Obwohl der Kreditmarkt gut durch die Krise kommt, treffen Mittelständler zunehmend auf Hürden bei der Kreditvergabe. Das zeigt die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde für das 3. Quartal 2020. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand stieg im Vergleich zum Vorquartal um 1,3 Prozentpunkte auf nun 21,7% – und erreicht damit zum zweiten Mal in Folge ein neues Rekordhoch. Besonders davon betroffen bleiben die mittelständischen Dienstleister: Für mehr als ein Viertel von ihnen ist der Kreditzugang nun erschwert.
„Die Banken vergeben Darlehen an kleine und mittlere Unternehmen zunehmend restriktiver, bleiben bei der Verschärfung ihrer Kreditvergabepolitik allerdings maßvoll“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Unter den Mittelständlern sank der Anteil der Unternehmen, die Kreditverhandlungen führten, sogar leicht um 1,5 Prozentpunkte auf 30%. Das ist ein positives Signal, denn es deutet darauf hin, dass die größten Finanznöte der Unternehmen erstmal vorüber sind. Ob das so bleibt, hängt jedoch entscheidend vom weiteren Pandemieverlauf ab, und diese Unsicherheit wird die Investitionstätigkeit von Unternehmen weiter belasten“, so Köhler-Geib.
Große Unternehmen haben weniger Schwierigkeiten
Für große Unternehmen zeigt sich eine ganz andere Tendenz. Für sie sind die Finanzierungshindernisse nach dem deutlichen Anstieg im zweiten Quartal nun um 1,4 Prozentpunkte gesunken. Dadurch wird die Spanne der Unterschiede zwischen Mittelständlern und Großunternehmen beim Kreditzugang größer.

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.
