Künstliche Intelligenz rückt im Zuge der Digitalisierung immer mehr in den Vordergrund. Dennoch nutzen bislang nur 6 Prozent der deutschen Firmen KI in ihren Arbeitsabläufen. Das ist schade – denn eine Studie des ZWE Mannheim fand heraus, dass Unternehmen, die KI in ihre Systeme integrieren, bis zu 20 Prozent mehr Gewinn erwirtschaften. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Auftrag gegeben und bereits im vergangenen Dezember publiziert. Für die Analyse wurden Daten von 300.000 deutschen Firmen untersucht.
Höhere Umsatzrendite, mehr Innovationserfolge
Laut der Studie wirkt sich die Anwendung von KI eindeutig positiv auf die Rendite der geprüften Unternehmen aus: So ist die Umsatzrendite der Firmen, die mit KI arbeiten, mit 6,4 Prozent rund 1,3 Prozent höher als bei Firmen, die auf KI verzichten. „Damit ging ein Fünftel der Gewinne auf das Konto von KI-Anwendungen“, heißt es in der Studie.
Auch bei der Innovationskraft lassen sich positive Auswirkungen erkennen: „Durch Künstliche Intelligenz sind Unternehmen eher in der Lage, anspruchsvolle Innovationen mit einem hohen Neuheitsgrad hervorzubringen“, erklärt der Autor der Studie, ZEW-Ökonom Christian Rammer. Die Zahl deutscher Firmen, die Innovationen auf den Weltmarkt bringen, steige durch die Verwendung von KI um fast 4 Prozent.
Der Erfolg, den der Einsatz von KI mit sich bringt, hängt allerdings auch stark davon ab, in welchen Bereichen diese angewandt wird. In der Studie wurde zwischen Bilderkennung, maschinellem Lernen, Sprachverstehen und wissensbasierten Systemen unterschieden. Dabei profitiert die Innovationskraft vor allem durch den Bereich Bilderkennung. Doch auch in der Prozessautomatisierung weisen Unternehmen mithilfe von selbstlernenden Systemen mehr Innovationserfolge auf. Die Erfolge sind dabei umso höher, je länger und komplexer eine KI von Firmen eingesetzt wird.
Beschäftigungszuwachs dank KI vor allem bei KMU
Die Studie findet zudem Evidenz dafür, dass der Einsatz von KI für mehr Beschäftigung sorgt. Das widerspricht der häufigen Annahme, dass sich Künstliche Intelligenz negativ auf die Beschäftigung auswirkt. So seien im Jahr 2018 etwa 48.000 neue Stellen durch die Arbeit mit KI entstanden. „Besonders in kleinen bis mittelgroßen Unternehmen beobachten wir einen Beschäftigungsaufbau“, so Christian Rammer. Der Zuwachs könnte hauptsächlich dadurch zustande kommen, dass Unternehmen zusätzliche KI-Spezialisten einstellen, um den Einsatz möglichst effizient gestalten zu können.
Durch die zunehmende Alltagstauglichkeit von KI-Anwendungen wird ihr Einsatz für immer mehr Unternehmen möglich gemacht. Dass sich die Investition in KI-Lösungen lohnen kann, machen die Daten der Studie deutlich.

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
