Teamfähigkeit, Zielorientierung, Resilienz – Welche Soft Skills sind in der Arbeitswelt von elementarer Bedeutung? Das hat eine portugiesische Forschungseinheit der Universidade Aberta nun analysiert. Der Artikel zu ihrer Studie wurde im Fachjournal „Psychological Reports“ veröffentlicht, wie das wissenschaftsportal „Spektrum“ berichtet. Kernstück der Untersuchung ist das „Soft Skills Inventory“ (ISS), das sechs Merkmale herausstellt, die in der Arbeitswelt am wichtigsten sind.
Männer und Frauen prägen Soft Skills unterschiedlich stark aus
Im Rahmen der Studie haben die Forscher rund 100 Begriffe gesammelt, die Merkmale, Fertigkeiten und Verhaltensweisen beschreiben. Mehr als 2.000 Studierende sollten auf einer Skala von eins (nie) bis fünf (immer) einschätzen, wie sehr die 100 Skills auf sie zutreffen. Hierbei wurde im Vorfeld darauf geachtet, nur studentische Probanden zu wählen, die eine hervorragende Studienleistung erbringen, um den Fokus auf erfolgreiche Menschen und deren Eigenschaften zu legen.
Die Ergebnisse zeigen: Die Antworten der Probanden konnten auf sechs Dimensionen eingegrenzt werden, die den Studienteilnehmern am wichtigsten waren. Da die Versuchsteilnehmer nach ihren studentischen Leistungen ausgewählt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass diese Soft Skills vor allem produktive Menschen ausmachen. Diese sechs Soft Skills sind:
- Zielorientierung: Ziele haben und verfolgen
- Resilienz: Ressourcen aktivieren, um Stress und Probleme zu bewältigen
- Empathie: die Gefühle von anderen erkennen und nachempfinden
- Durchsetzungsvermögen: für sich selbst einstehen
- Teamfähigkeit: so zusammenarbeiten, dass alle ihre Stärken einbringen
- soziale Unterstützung: auf Hilfe von Freunden und Familie zählen können
Dabei ist zu beobachten, dass Frauen sich selbst bei der Zielorientierung, Empathie, sozialen Unterstützung und Teamfähigkeit höher einschätzen als die Männer. Die Männer schätzten jedoch ihre Resilienz insgesamt höher ein. Dagegen war beim Durchsetzungsvermögen kein geschlechtsspezifischer Unterschied zu erkennen. Eine Forschungslücke hat die Studie allerdings nicht geschlossen: Es ist nicht geklärt, ob die subjektive Selbsteinschätzung der eigenen Social Skills mit den Bewertungen von Kollegen übereinstimmt. Für ein erfolgreiches Agieren in der Arbeitswelt sollten diese beiden Einschätzungen am besten nicht allzu weit voneinander abweichen.

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
