Die Änderungen ermöglichen es Nutzern, deutlich leichter verhindern zu können, dass Apps und Werbedienste Informationen über ihr Verhalten in Websites und Apps sammeln können. „Wir setzen uns dafür ein, dass Benutzer entscheiden können, ob sie von einer App verfolgt werden wollen oder nicht“, so Apple. Doch nun macht das Unternehmen einen Rückzieher.
Apple begründet die verspätete Einführung damit, das Unternehmen wolle Entwicklern mehr Zeit geben, notwendige Änderungen vorzunehmen. Die Funktion wurde zuvor für diesen Herbst angekündigt. Vor allem Unternehmen wie Facebook fürchten die Neuerungen, da deren Geschäftsmodell auf individualisierter Werbung basiert.
Trackingschutz
Mit iOS 14 sollten Apps künftig verpflichtet sein, sich die Erlaubnis des Nutzers vor dem Tracking einzuholen. Außerdem gibt es Änderungen am Zugriff auf Standortinfos. Zukünftig soll der Nutzer entscheiden können, ob eine App nur den ungefähren und nicht den präzisen Standort verwenden darf.
Die Neuerungen kommen damit vor allem den Nutzern zugute. Im Gegensatz dazu sind Werbetreibende weniger begeistert.
Facebook befürchtet Einbruch des Werbegeschäfts
Facebook äußerte sich besonders kritisch zu den Neuerungen und prognostizierte, dass sie die Onlinewerbung deutlich erschweren werden. Das Unternehmen rechnet damit, dass die Einnahmen aus dem Audience-Network-Werbegeschäfts um über 50 Prozent einbrechen könnten, da die neuen Tracking-Einstellungen eine Personalisierung von Anzeigen verhindern.
„Apple verfolgt mit diesem Schritt auch ein Eigeninteresse“, vermutet John Nardone, Chef des Online-Werbeunternehmens Flashtalking gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn es schwerer wird, mit Werbung Geld zu verdienen, dann müssen Apps von Nutzerinnen und Nutzern direkt mehr Gebühren verlangen“, erklärte Nardone.

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.
