Die Investition in Aktien ist bei den unter 25-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um ganze 13 Prozentpunkte auf 39 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu 2017 sind es sogar 22 Prozentpunkte mehr. Es gibt keinen vergleichbaren Anstieg der Zahl der Aktionäre in anderen Altersklassen. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Aktienkultur in Deutschland“ der „Aktion pro Aktie“, zu der sich comdirect, Consorsbank und ING Deutschland zusammengeschlossen haben. Für die Studie wurden im Juli und August 2020 insgesamt 2.000 Deutsche ab 18 Jahren online befragt.
Des Weiteren glauben 50 Prozent der unter 25-Jährigen, dass sie mehr aus ihrem Vermögen herausholen könnten. Bei den Deutschen zwischen 25 und 34 Jahren sind es sogar 59 Prozent. Bei älteren Generation in einem Alter von 65 Plus erfreuen sich Wertpapiere weniger an Beliebtheit. Von ihnen besitzen derzeit nur 25 Prozent Aktien.
Im Vorjahr haben vor allem die unter 35-Jährigen über mögliche Aktieninvestitionen nachgedacht. Von ihnen hat dann auch knapp ein Viertel erstmalig beziehungsweise mehr als bisher in Wertpapiere investiert. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sind dies zehn Prozentpunkte mehr.
Auch in den anderen Altersklassen zeichnet sich ein Aufwärtstrend bei der Zahl der Aktionäre ab. Allerdings sind die Menschen über 65 Jahre deutlich zurückhaltender: Die Zahl der Aktionäre stieg hier im Vorjahresvergleich nur um ein Prozentpunkt auf 25 Prozent.
Diese Faktoren locken zum Wertpapierkauf
Ein Faktor, der insbesondere Personen bis 45 Jahre dazu bewegt, in Aktien zu investieren, ist die Möglichkeit, geringe Summen unter 100 Euro zu investieren. Ein Drittel der unter 35-jährigen geben an, dass vor allem günstige Gebühren zum Aktienkauf verlocken. Zusätzlich motiviere sie die Möglichkeit der Absicherung durch die eigene Bank gegen einen möglichen Wertverlust bei einem Aktienkauf.
Vor allem die unter 25-Jährigen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit, wenn es um Aktien geht. Von ihnen geben ganze 21 Prozent an, dass sie in ein Unternehmen investieren würden, das sich für Umweltschutz engagiert oder ethisch unbedenklich wirtschaftet. Im Vergleich dazu stimmen dem im Bundesschnitt nur neun Prozent zu.
3 Tipps für jemanden, der das Thema Geldanlage in Angriff nehmen möchte
Gegenüber ETF Nachrichten teilte Jens Rabe seine drei wichtigsten Tipps für jemanden, der das Thema Geldanlage in Angriff nehmen möchte, mit. Jens Rabe ist seit über 25 Jahren an der Börse tätig und managt seinen eigenen Fonds. Er ist außerdem Experte für die Finanzbranche und Buchautor.
1. Die erste Investition sollte immer in das eigene Wissen gehen. Das Wissen ist etwas, was man das ganze Leben nutzen kann. Die meisten Verluste an den Börsen gehen darauf zurück, weil die Anleger zu wenig Wissen über das ganze Börsengeschehen haben.
2. Je weniger Wissen man hat, umso größer muss die Streuung sein. Das heißt also, ein Einsteiger, der erst ganz wenig Erfahrung hat, der wenig Wissen hat, der sollte eben mit breit gestreuten Produkten wie beispielsweise ETFs anfangen. Er kann sich dann, indem er sein Wissen steigert, auch zu anderen Produkten, wie zum Beispiel Aktien oder auch Optionen, hinarbeiten.
3. Gewinne an der Börse werden im Kopf gemacht! Das heißt also, du brauchst die richtige Einstellung zum Thema Geld, sprich gute Glaubenssätze. Auch, wenn von den meisten dieses Thema immer etwas belächelt wird, zeigt es sich doch immer wieder, dass nur diejenigen, die verstehen mit ihren Emotionen umzugehen, die gute Glaubenssätze zum Thema Geld haben, langfristig und dauerhaft an den Börsen Geld verdienen. Neudeutsch heißt das ja “das richtige Mindset”, aber es sollte sich eben jeder Anleger, neben den ganzen technischen und fundamentalen Dingen, die er über den Aktienmarkt lernt, definitiv auch damit beschäftigen, wie er selber tickt, wie sein Kopf funktioniert. Dann wird es ihm an der Börse auch gelingen!

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.
