Neue Technologien für die virtuelle Zusammenarbeit von Mitarbeitern gibt es immer häufiger in Unternehmen. In den vergangenen drei Jahren hat knapp ein Drittel der Unternehmen diese implementiert. Auch flexible Arbeitsformen können immer häufiger vorgefunden werden. Diese Änderungen wirken sich positiv auf den Arbeitsalltag von Wissensarbeitern in diesen beiden Feldern aus.
Die Meinungen dazu, ob sich Unternehmen in Richtung New Work entwickeln oder nicht, sind gespalten. Bei der Befragung von 1.000 Wissensarbeitern sind gleich viele positiv gestimmte Wissensarbeiter vertreten, wie die, die durch die Digitalisierung eher eine Tendenz zurück zu herkömmlichen Modellen sehen. Die Bezeichnung New Work ergibt sich aus den Entwicklungen aus Globalisierung und Digitalisierung und beschreibt die sich veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt.
Von den befragten Wissensarbeitern erkennen 41 Prozent eine Zunahme der Eigenverantwortung. Dem entgegen stehen 30 Prozent, die eine Stärkung der Hierarchien sehen. Zudem haben 38 Prozent das Gefühl, dass eine Vertrauenskultur vorhanden ist. Dem entgegen stehen 30 Prozent der Befragten, die perfektionierte Anreiz- und Kontrollsysteme wahrnehmen. Außerdem stellen 34 Prozent einen Ausbau der Selbstorganisation fest. Jedoch gibt es auch 38 Prozent, die eine Entwicklung hin zu strafferen Prozessen und Regeln erkennen.
Führung und Kultur stehen hinten an
Ein Grund für die unterschiedlichen Wahrnehmungen könnte sein: Die meisten Unternehmen konzentrieren sich bei der Digitalisierung auf die Technik. Das bestätigen 34 Prozent der Wissensarbeiter – ihr Arbeitsalltag habe sich durch neue Technologien stark verändert. Das gilt allerdings weniger für die Themen Führung und Kultur. Nur 16 Prozent sagen aus, dass es auf diesen Feldern starke Veränderungen gibt.
Mit 72 Prozent sieht der Großteil der befragten Wissensarbeiter keine Gefahr, dass die eigene Tätigkeit überflüssig wird. Trotzdem halten es 53 Prozent für wahrscheinlich oder möglich, dass in Zukunft ihre Tätigkeit um Maschinen und digitalen Lösungen ergänzt wird. 61 Prozent sind sich sicher, dass für ihre Arbeit in Zukunft ein umfangreicheres Überblickswissen gefragt sein wird. Dem entgegen gehen nur 34 Prozent davon aus, dass durch die Digitalisierung der Grad ihrer Spezialisierung zunehme.
„Um die vielfältigen Potenziale der Wissensarbeiter auszuschöpfen und zu integrieren, bedarf es deutlicher Veränderungen in den Unternehmenskulturen. Technisch sind viele Unternehmen mittlerweile auf einem guten Weg. Aber die weichen Themen müssen parallel mitentwickelt werden, um die Digitalisierung kreativ zu gestalten,“ resümiert Dirk Hahn, CEO der Hays AG.
Für die Studie „Wissensarbeit im digitalen Wandel“ wurden mehr als 1.000 hochqualifizierte Fachkräfte aus Deutschland mit einem akademischen Abschluss befragt. Hays plc ist ein weltweit agierender Personaldienstleister für die Rekrutierung von qualifizierten Spezialisten.

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.
