Es ist ein zentrales Thema in der deutschen Wirtschaft: Der Fachkräftemangel. Dieser wird durch den demographischen Wandel mittelfristig noch weiter ansteigen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter finden und an sich binden. Laut des repräsentativen Personalarbeitsindex 2021 des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) haben vor allem KMU Schwierigkeiten, ihre offenen Stellen mit qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen.
Größte Hürde: Die richtige Positionierung
Die Studienautorin Sybille Stippler erklärt, dass die größte Herausforderung in der noch zu geringen Nutzung von Employer-Branding-Maßnahmen liegt: „Vor allem kleine Unternehmen verpassen die Chance, sich über Stellenausschreibungen als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Unsere Studienergebnisse belegen zudem, dass nur knapp 15 Prozent der befragten Unternehmen auf einer eigenen Karrierewebsite über sich als Arbeitgeber informieren. Dabei können Betriebe von einer starken Arbeitgebermarke im Rekrutierungsprozess auf dem Arbeitsmarkt sehr profitieren.“
Neben dem Employer Branding stellen knappe personelle und finanzielle Ressourcen ein weiteres Problem dar. Sechs von zehn Unternehmen gaben an, dass ihnen kompetentes Personal für eine Weiterentwicklung in der Personalarbeit fehle. Davon sind KMU Besonders betroffen, da sie oft keine eigene Personalabteilung besitzen. So kümmert sich in 91 Prozent der kleinen Unternehmen die Geschäftsführung um die Rekrutierung von Personal. Bei den Mittelständlern sind es 61,9 Prozent. Der Personalindex rät daher KMU dazu, ihre Arbeitgebermarke auszubauen und eine klare Strategie zu entwickeln. Diese sollte auf Maßnahmen stützen, die sich in der Personalarbeit für ihr Unternehmen als erfolgsversprechend erweisen.
KMU grundsätzlich in guter Startposition
Wie der Index ebenfalls zeigen konnte, befinden sich kleine Unternehmen grundsätzlich in einer stabilen Startposition. So gaben etwa sechs von zehn kleine Unternehmen im Rahmen der Befragung an, Bereiche wie Analyse, Rekrutierung, Mitarbeiterbindung, Qualifizierung und Positionierung als Arbeitgeber bereits jetzt schon in Teilen abzudecken. Kleine Unternehmen haben den Vorteil, dass sie eine persönlichere Unternehmenskultur besitzen. Hierauf gilt es aufzubauen und eine einheitliche Personalstrategie zu ermitteln – hierzu kann es auch hilfreich sein, externe Beratung in Anspruch zu nehmen.

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
