Die USA und Schweden verlieren zunehmend an ihrer Position als digitale Champions. Nur Singapur war in der Lage, seine relative Position in den letzten drei Jahren leicht zu verbessern. „Wir befinden uns mitten in einer digitalen Revolution, die sehr wahrscheinlich durch die Covid-19-Pandemie beschleunigt wird“, sagt Professor Philip Meissner vom European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School Berlin.
Unter den G7 konnte Frankreich bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit in den vergangenen drei Jahren am meisten zulegen. Dadurch ist das Land zum führenden digitalen Aufsteiger geworden. Im Gegensatz dazu sind Italien und Deutschland am stärksten zurückgefallen. Das zeigt der “Digital Riser Report 2020” des European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School in Berlin. Im Rahmen des Berichts werden die Veränderungen, die Länder rund um den Globus in den letzten drei Jahren bei ihrer digitalen Wettbewerbsfähigkeit durchlaufen haben, analysiert. Die Betrachtung basiert auf Daten aus dem Global Competitiveness Report des World Economic Forum (WEF).
Während China deutlich zulegt, was die digitale Wettbewerbsfähigkeit betrifft, fällt die USA weiter zurück. Das Ranking zeigt die deutliche Dynamik in Bezug auf die digitalen Supermächte.

Quellen: obs/ESCP Berlin
Alle Vorreiter der Digitalisierung haben umfassende und schnell umgesetzte Pläne mit einer langfristigen Vision rund um Digitalisierung und Unternehmertum verbunden. Das Beispiel von Frankreich zeigt, dass Regierungen, die stark in Start-ups und Leuchtturmprojekte wie La French Tech investieren, die digitale Wettbewerbsfähigkeit ihres Landes in kurzer Zeit erheblich steigern können.
Was erleben die Deutschen die Digitalisierung?
Der Begriff „Digitalisierung“ wird in einer Studie von PwC Deutschland als “die Integration der digitalen Technologie in den Alltag der Menschen” beschrieben. Die aktuelle Studie untersuchte die Bedürfnisse, Ängste und Erwartungen der deutschen Bevölkerung an den Megatrend Digitalisierung. Von den Befragten befürworten 44 Prozent, dass die Digitalisierung Einzug in alle Bereiche des Lebens hält.
Die Bereiche, die in den Augen der Studienteilnehmer am stärksten von der Digitalisierung betroffen sind, sind die Kommunikation, die Arbeitswelt und die Unterhaltung. Insbesondere in den Bereichen Bildung und Banken wünschen sich die Studienteilnehmer mehr Digitalisierung.
Die Politik in der Pflicht
„Die digitale Transformation hat das Potenzial, das Leben grundlegend zu verändern. Abläufe werden schneller und einfacher, Innovationen schaffen neue Jobs und bringen Verbesserungen, etwa im Gesundheitssektor. Auf der anderen Seite weckt die digitale Welt auch Befürchtungen. Die Menschen brauchen Sicherheit und Transparenz. Sie wollen die Kontrolle darüber, welche ihrer Daten wofür gespeichert werden. Die Politik muss also klare Regeln für die Digitalisierung schaffen. Und dafür sorgen, dass die Wirtschaft – vom Start-up bis zum Großunternehmen – diese einhält“, so das Fazit von Thomas Hamele, Geschäftsführender Gesellschafter, BCM Best Customer Management GmbH.

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.
