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Diversität in deutschen Unternehmen: Mehr Schein als Sein?

In deutschen Unternehmen zeigt sich ein mangelndes Diversitätsverständnis und wenig Erkenntnis über den Nutzen von Diversität für den wirtschaftlichen Erfolg. Das ergab der „German Diversity Monitor 2020“.

Was ist Diversität überhaupt?

Die deutsche Wirtschaft scheitert bereits am Begriffsverständnis. 50 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sie Diversität und einem inklusiven Arbeitsumfeld eine hohe Bedeutung beimessen, jedoch vor allem in Bezug auf Geschlechterdiversität oder Diversität der kulturellen Herkunft. Dabei werden anderen wichtigen Diversitätskategorien, wie Alter, Behinderungen und LGBT+ sowohl aus der Perspektive der Befragten als auch in den analysierten Geschäftsberichten der DAX 30-, MDAX- und SDAX- Unternehmen, kaum Beachtung geschenkt.

BeyondGenderAgenda, die Initiative für Diversität und Inklusion, veröffentlicht heute den „German Diversity Monitor 2020“, eine Bestandsaufnahme der Diversität in den Vorständen und Geschäftsführungen deutscher Unternehmen.

„Die Ergebnisse zeigen deutliche Defizite der befragten und analysierten Unternehmen in Bezug auf das Verständnis von Diversität sowie das Ausschöpfen des wirtschaftlichen Potenzials. Diversität ist in deutschen Unternehmen aktuell leider mehr Lippenbekenntnis als Realität“, macht Victoria Wagner, Gründerin und CEO von BeyondGenderAgenda, deutlich.

Was bringt Diversität meinem Unternehmen?

Das fehlende Verständnis für den Diversitätsbegriff führt auch dazu, dass viele Unternehmen den Nutzen der Vielfalt nicht wahrnehmen können. Nur 40 Prozent der Unternehmen führen sich vor Augen, welche Auswirkung ein Mangel an diversen Perspektiven auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens hat. Hinzu kommt, dass es den Unternehmen an einem systematischen Datenmanagement zu allen Diversitätskategorien fehlt. Dadurch ist es für sie nahezu unmöglich, Diversitätsbudgets für eine gezielte Förderung von Diversität und einem inklusiven Arbeitsumfeld zu nutzen.

„Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass für eine nachhaltige Entwicklung von Diversität, deren Nutzen für den Unternehmenserfolg mittels Key Performance Indicators (KPIs) und zielgerichtetem Datenmanagement messbar gemacht werden muss“, erläutert Prof. Dr. Susanne Schmidt, Lehrstuhl für Internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und wissenschaftliche Leitung des „German Diversity Monitor“.

Wichtig sei, dass Unternehmen nicht nur die Diversität fördern, sondern auch Inklusion, denn ohne ein inklusives Arbeitsumfeld ist Diversität sinnlos.

Woran scheitert Diversität in deutschen Unternehmen?

Wie so oft, ist es die Führungsebene in deutschen Unternehmen, die die Entwicklung bremst. Wie der „German Diversity Monitor 2020“ beweist, zeigt sieht sich die oberste Führungsebene selbst als mäßig divers. Doch das stellt für viele Unternehmen keinen Anreiz da, etwas zu ändern. Im Gegenteil: 40 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass mehr Diversität im Führungsgremium nicht notwendig sei. Ein Drittel der befragten Unternehmen gaben an, aktuell keine Änderung der Zusammensetzung der Führungsetage zu planen. Hier zeigt sich wieder einmal eine mangelnde Bereitschaft dafür, aus festgefahrene Strukturen auszubrechen.

Henkel sieht das als eines der größten Hindernisse: „Der German Diversity Monitor 2020 zeigt eindrücklich Handlungsbedarf. Diversität bedeutet weit mehr als Geschlechtervielfalt. Fortschritte bei Vielfalt und Inklusion zu erzielen, ist eine Frage der Einstellung. Wir müssen offen sein für Veränderung und Heterogenität wertschätzen, gerade auf Führungsebene. Nur dann wird es uns gelingen, greifbare Fortschritte zu erzielen und Vielfalt in einen langfristigen Erfolgsfaktor umzuwandeln“, sagt Sylvie Nicol, Personalvorständin von Henkel, einem der „Diversitäts-Vorreiter“ der German Diversity Evolution.

Was sollte gegen mangelnde Diversität getan werden?

Der „German Diversity Monitor 2020“ zeigt, dass im Bereich Diversität und Inklusion in Unternehmen, enormer Handlungsbedarf besteht. Laut der Initiative BeyondGenderAgenda sollten Unternehmen “Diversität zur Chefsache erklären, ein systematisches Datenmanagement sowie umfassendes Verständnis von Diversität über alle Kategorien etablieren und gezielte Maßnahmen für ein inklusives Arbeitsumfeld einführen”.

Mehr Infos zum „German Diversity Monitor 2020“ finden Sie hier.

Geschrieben von

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.

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