Die Universität Mannheim hat im Mai und Juni 2020 zum zweiten Mal dieses Jahr Direktvertriebsunternehmen befragt. Das geschah im Auftrag des Bundesverbandes Direktvertrieb Deutschland e.V. (BDD). Im Fokus stand die Frage, ob die Corona-Krise große Auswirkungen auf den Direktvertrieb habe. Die Umfrageergebnisse: Corona beeinflusst die Unternehmen nicht wirklich.
Überraschende Ergebnisse
Prof. Dr. Florian Kraus von der Universität Mannheim ist von dem Ergebnis verwundert: „Dies ist beeindruckend angesichts der Tatsache, dass der Direktvertrieb vor allem im 2. Quartal 2020 aufgrund der Corona-Maßnahmen zum Teil gar nicht möglich war“. Der Direktvertrieb widersetzt sich damit dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend.
Darüber hinaus ergänzt Jochen Acker, BDD-Vorstandsvorsitzender: „Zum einen haben die Hygienestandards des Direktvertriebs, die über den gesetzlichen Mindeststandard hinausgehen, Vertrauen beim Verbraucher geschaffen. Zum anderen haben viele Unternehmen auch Onlinepartys oder Onlinepräsentationen angeboten.“ Die Zahl der Unternehmen, für die diese Formen des digitalen Direktvertriebs die wichtigste Absatzform sind, stieg um vier Prozentpunkte auf 13 Prozent.
Der Digitalisierungsschub des Direktvertriebs
Nicht zuletzt prognostiziert Prof. Dr. Kraus auch zukünftig gute Aussichten für die Branche. „Der Direktvertrieb hat durch die Krise einen regelrechten Digitalisierungsschub erhalten, von dem die Branche in den kommenden Jahren stark profitieren wird.“ Die Verkaufsparty bleibt jedoch bei 50 Prozent der Unternehmen die wichtigste Vertriebsform.
Die ganze Marktstudie finden Sie hier.

Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.
