Die sozioökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise führen dazu, dass sich insbesondere das Konsumverhalten der Deutschen verändert. Nach den Ergebnissen der Studie „Future Retail-Consumer Insights“ kaufte während der Corona-Krise ein großer Teil der Deutschen Produkte online, die zuvor stationär gekauft wurden.
„Die Coronakrise hat in vielerlei Hinsicht in der Handelsbranche Entwicklungen und Trends beschleunigt, die sich in den letzten Jahren schon vermehrt abgezeichnet haben – insbesondere die Verschiebung hin zu mehr Onlinekäufen. Die große Frage ist nun, ob sich das Konsumentenverhalten der neu gewonnen Onlinekunden auch dauerhaft stärker Richtung online ausrichtet. Unsere Studie zeigt: Sind Kundinnen und Kunden einmal zufrieden mit dem Einkauf im Netz, wird sich das Einkaufsverhalten auch zukünftig mehr online bewegen“, so Achim Himmelreich, Global Head of Consumer Engagement, Consumer Products & Retail bei Capgemini.
Hohe Zufriedenheit
Die Konsumenten geben branchenübergreifend an, dass sie mit den ersten Onlinekäufen sehr zufrieden gewesen sein. 75 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Vorteile des Onlineshopping vor allem in der Lieferung ins Haus sehen. 63 Prozent befürworten die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und 59 Prozent die große Produktauswahl. Unter den Antworten sind auch solche, die erst aufgrund der Corona-Pandemie relevant sind. Darunter fallen zum Beispiel der Vorteil einer geringen Ansteckungsgefahr und maskenfreie Einkauf. Allerdings sind es nur einige wenige, die nur auf corona-spezifische Vorteile verweisen. Die Konsumenten scheinen den Onlineeinkauf auch unabhängig von Corona schätzen gelernt zu haben.

obs/Capgemini/IFH Köln / Capgemini
Nachhaltigkeit und Regionalität im Fokus
Besonders relevant für Konsumenten ist ein regionales und nachhaltiges Einkaufs- und Konsumverhalten. 57 Prozent der Befragten möchten mehr regional produzierte Produkte kaufen und 53 Prozent geben an, mehr auf die Nachhaltigkeit von Produkten achten zu wollen.
„Cross-Channel-Konzepte in verschiedenen Ausrichtungen sind ein unumgänglicher Ansatz, wenn es um die Zukunftsperspektive des stationären Handels geht. Dass der Onlinekanal zielgruppenübergreifend immer wichtiger wird, liegt vor allem an der hohen Convenience. Das kann und muss der Handel vor Ort nutzen! So kann beispielsweise durch lokale Onlinemarktplätze oder Click-and-Collect-Lösungen bequemes Einkaufen mit Regionalität und Nachhaltigkeit verknüpft werden,“ prognostiziert Jens-Peter Gödde, Senior Projektmanager am IFH Köln.

Gurpinder Sekhon ist Bachelor of Arts in Global Trade Management und als Junior-Redakteurin zuständig für hochwertigen Content im UnternehmerJournal.
