Eine Umfrage von PwC hat die „Trends der betrieblichen Weiterbildung 2021“ analysiert. Dafür wurden 100 Unternehmen aus Industrie, Handel und dem Dienstleistungssektor befragt, die einen Jahresumsatz von mindestens 250 Millionen Euro aufweisen.
Mehr digitale Angebote, weniger Investitionen
Die Ergebnisse zeigen: Vor der Pandemie machten digitale Weiterbildungen lediglich 17 Prozent am gesamten Angebot aus, 13 Prozent waren hybride Formate. Durch die Krise nahm die Durchführung digitaler Weiterbildungen jedoch enorm zu. Knapp zwei Drittel der Weiterbildungen fanden im letzten Jahr vollständig digital statt, nur noch jede sechste Veranstaltung (16 Prozent) wurde in Präsenz abgehalten.
„Besorgniserregend ist, dass jedes zweite befragte Unternehmen (49 Prozent) seine Investitionen in die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden gekürzt hat“, so Uwe Rittmann, Leiter Familienunternehmen und Mittelstand und Mitglied der Geschäftsführung von PwC Deutschland. Darin sieht er ein Risiko: „Dass Unternehmen in der Krise besonders auf ihre Liquidität achten, ist nachvollziehbar und absolut richtig. Dennoch brauchen sie auf allen Ebenen Mitarbeitende mit ’state of the art‘-Fertigkeiten. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung und deren praktischer Anwendung herrscht weiterhin großer Nachholbedarf.“
Zukünftig wollen knapp 50 Prozent der Unternehmen ihr Angebot an betrieblichen Weiterbildungen ausbauen und in diesen Bereich auch wieder mehr investieren. Drei von vier Unternehmen in Deutschland gehen zudem davon aus, dass sich digitale und hybride Weiterbildungsangebote auch nach der Pandemie durchsetzen werden. Als Gründe dafür nannten die befragten Unternehmen etwa zeitliche und örtliche Flexibilität oder einen erleichterten Zugang zum Lernen:
©PwC Deutschland
Für Rittmann ist das eine gute Entwicklung: „Es lohnt sich, die digitale Weiterbildung strategisch, differenziert und vor allem zügig anzugehen, denn hier bestehen immer noch deutliche Lücken. Um diese schnell und zielführend für ein Unternehmen zu schließen reicht es allerdings nicht, analoge in virtuelle Formate zu übertragen oder ‚digitale Angebote von der Stange‘ zu kaufen. Hier braucht es spezifische Angebote für die unterschiedlichen Fragestellungen.“

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin zuständig für tagesaktuelle News aus der Marketing- und Internet-Welt.
